Die tödliche Macht des Wassers

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Carl kommt zu sich und sieht das Gesicht seines Bruders - aber das ist kein frohes Erwachen, denn Rob ist tot. Ertrunken im See! Was ist geschehen? Carl erinnert sich nur stückchenweise und kämpft damit, in sein armseliges Leben zurückzukehren. Seine Mutter Alkoholikerin, die Freundin seines Bruders seine Traumfrau, die Erinnerungsfetzen düster. Gemeinsam mit Neisha, der Freundin von Rob, will Carl gegen die düsteren Wahnvorstellungen kämpfen und die Wahrheit herausfinden.

Ein Buch, das erschreckt, fesselt und schockiert. Ein Buch, das betroffen macht. Ein Buch, das man nicht so leicht aus der Hand legen kann. Rachel Ward beschreibt in Ich-Form die Geschichte von Carl, seine Gedanken und Gefühle. Wie alle 15-Jährigen ist auch Carl mitten in der Pubertät. Doch anders als sein Bruder versucht Carl, auf der guten Seite zu bleiben und alles richtig zu machen, auch wenn sein Zuhause dem sehr im Wege steht. Selbstzweifel und Schuldgefühle machen es Carl zudem schwer, richtig loszulassen und glücklich zu werden. Doch dann wendet sich das Blatt und Carl muss Rob und sich selbst aufgeben, um Neisha zu retten.

Gegen Ende hatte ich kurz fast die Lust und Geduld verloren, zu oft drehte sich alles im Kreis. Doch dann kam eine Wendung, mit der ich wirklich nicht gerechnet hatte. Genau da war es unmöglich, das Buch wegzulegen. Und ich habe jede Seite genossen und mit Carl und Neisha gelitten und gelacht.

Ein Jugendbuch, das nicht so leicht verdaulich ist, wie man glauben mag. Besonders wer ein Trauma in Verbindung mit Wasser hat, sollte die Finger davon lassen. Zu leicht könnten tiefe Wunden gerissen werden.

Für mich alles in allem ein wirklich gutes, spannendes Jugendbuch und damit vier Sterne!