Hohe Erwartungen - Riesige Enttäuschung

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leseleo Avatar

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"Drowning" - ein Titel der für Spannung steht und zum Lesen anregt. Das Cover und der Klappentext tun dann ihr übriges, sodass man gern in das Buch hineinliest.
Der einleitende Prolog wirkt zunächst ein wenig verwirrend, gibt aber einen guten Einstieg in die Handlung und schlägt eine gute Brücke zwischen Klappentext und der eigentlichen Handlung.
Die Einleitung zeigt dann bereits sehr deutlich, worum es in diesem Thriller geht: Um Carl und sein Leben nach der Amnesie. Vor allem die ersten Seiten lesen sich recht gut und man bekommt den Eindruck, dass es sich nicht um irgendeinen 08/15-Thriller handelt. Bereits nach wenigen Seiten stellt sich dem Leser die Frage, wie im Buch die Spannung aufgebaut werden soll, aber man liest interessiert weiter.
Der Hauptteil ist dann leider eine einzige Enttäuschung. Die anfängliche Frage nach der Spannung wird nicht beantwortet, da es einfach keine Spannung gibt. Die Geschichte dreht sich im Kreis. Carl erlangt sein Gedächtnis Stück für Stück zurück und es findet eine herzlos beschriebene Liebelei zwischen Carl und Neisha statt. Hinzu kommen die "Erscheinungen" von Rob, die mehr und mehr an den Haaren herbei gezogen sind und einfach nur nervig sind.
Der Schluss der Geschichte soll dann scheinbar der Höhepunkt der Handlung sein, was aber auch nur vor sich hin erzählt wird. Allein die ganze Szenerie der Schlussszene wirkt künstlich und herzlos dahingeschrieben. Im Endeffekt sollte man an dieser Stelle mit den Akteuren mitfiebern, was ich aber nicht tat, da mir die Carl und Neisha zu diesem Zeitpunkt schon zuwider waren.
Alles in Allem war "Drowning" eine einzige Enttäuschung. Die Rahmenstory klang interessant und hat die Erwartungen hoch getrieben, welche aber keinesfalls erreicht wurden. Die anfänglich interessante Ich-Perspektive gibt dem Leser von Beginn an gute Einblicke in Carls Gedanken und Gefühle, trägt aber einen Großteil dazu bei, dass man von dem Buch genervt wird. Ich habe selten in einem Buch so oft dieselben Namen gelesen. Es kam mir vor, also das halbe Buch nur aus den Worten Carl, Rob und Neisha besteht. Dies hatte leider auch zur Folge, dass sich bei mir keinerlei Spannung aufgebaut hat, was für einen Thriller doch recht essentiell ist. Ich bin restlos enttäuscht.