Leben in Angst

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nijura Avatar

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Seit einem One-Night Stand, an den sich Clarissa nur verschwommen erinnern kann, belästigt ihr Arbeitskollege Rafe sie immerzu und überall. Er macht ihr Geschenke und schickt ihr Briefe, die sie nicht haben will. Ihr Leben verwandelt sich mehr und mehr zu einem Albtraum. Nirgends kann sie hingehen, Rafe ist immer da, beobachtet und terrorisiert sie. Doch nach außen könnte man sein Verhalten als Liebe werten. Nichts ist mehr wie es war, ihr Tagesablauf wird von Rafe bestimmt, sie fühlt sich wehrlos und auch die Broschüren über Verhalten bei Stalking bieten ihr keinen Halt.

Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben, erstens aus der Ich-Perspektive von Clarissa in der Gegenwart und aus Sicht der dritten Person in der Vergangenheit, dadurch wird die Geschichte detail- und abwechslungsreicher.

Außerdem wird neben der Hauptgeschichte eine zweite Nebenhandlung erzählt, in der Clarissa als Geschworene für 7 Wochen einem Prozess beiwohnt und sie Parallelen über die Glaubwürdigkeit der Zeugin Miss Lockyer auf sich bezieht und ihre Befürchtung nähren, dass man ihr nicht glauben wird.
Der Leser bekommt nicht wirklich den vollen Überblick über den Prozess, es werden immer nur kleine Abschnitte daraus erzählt, das ist aber auch nicht notwendig.

Die Angst, die Clarissa vor ihrem Stalker hat, ist gut nachvollziehbar und man leidet still mit ihr mit.
Frustriert hat mich, dass Clarissa nahestehenden Personen nichts von ihrem Verfolger erzählt und somit völlig allein mit ihren Ängsten dasteht, das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Dennoch konnte ich ab einem gewissen Punkt das Buch nicht mehr zur Seite legen, ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht.

Klare Leseempfehlung, da das Ende des Buches hochdramatisch, super spannend und sehr stimmig ist, wenn auch manche Fragen offen bleiben.