Lebensleistung

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leseratte5853 Avatar

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Ohne dieses Buch beim Lesen auch nur einmal aus der Hand zu legen, bin ich jetzt nach den letzten Zeilen sehr erleichtert, dass " Antje " ihre extreme Lebensleistung ohne große gesundheitliche Probleme überstanden hat. Ja, sie fühlt sich erschöpft, aber glücklich, zufrieden und sogar etwas traurig, dass es vorüber ist.

Ich glaube ihr jedes Wort, ist die Geschichte doch ehrlich, hoch interessant und spannend geschrieben.

In Gedanken habe ich mit ihr gelitten, und mich dabei ertappt wie ich dachte
" Antje, jetzt ist genug---hör doch einfach auf. " Ich habe aber im Verlauf der Geschichte erkannt, dass der Wille eines Extremsportlers ein anderer ist, als eines sogenannten " Normalos ". Viele Erinnerungen an die Schilderungen von Extrembergsteigern keimten in mir auf. Diese nehmen lieber Erfrierungen ihrer Extremitäten in Kauf, ignorieren völlig die Warnsignale des Körpers, als das sie ihr Vorhaben beenden würden. Ja, sie " spielen " mit ihrem Leben.

Ich finde die Leistung von " Antje " sehr beeindruckend und bewunderungs- wert, aber den gewählten Titel des Buches sollte man nicht wörtlich nehmen.
Es wäre großartig, wenn die Botschaft wörtlich zu nehmen wäre, aber selbst mit dem stärksten Willen ist nicht alles zu schaffen.
Ich habe dieses Buch auch nicht als Motivationsbuch angesehen. Dieses sollte es wohl auch nicht sein, sondern ich habe über die Leistung einer starken, außergewöhnlichen Frau sehr viel erfahren.

Ein starker Wille ist in vieler Hinsicht sehr hilfreich, aber wenn ein Körper klare Grenzen setzt, ist auch mit dem stärksten Willen nichts zu machen.
Ich hätte daher für dieses Buch, aus Sicht der Autorin, nicht den Titel: " Du kannst wenn du willst " gewählt, sondern: " Ich kann wenn ich will ". Es ist schließlich ihr ganz persönlicher Wille, der sie stets begleitet.

Mir hat es großen Spaß gemacht, mit " Antje " die 250 Kilometer durch Namibia in Gedanken zu laufen, und empfehle dieses Buch gerne weiter. Es ist dabei unbedeutend ob die Leserschaft " Sportskanonen " oder " Bewegungsmuffel " sind.
Und wie sagt man so salopp? "Liebe Frau Antje Wensel, vor Ihnen ziehe ich meinen Hut!" Danke, dass ich an Ihrer geschriebenen Lebensgeschichte teilhaben durfte.