Designerschuhe...

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malibu Avatar

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 Nach einer Silvesterfeier wird eine junge Frau in einem Hotel vergewaltigt, sie lebt aber noch. Eine Woche später wird erneut eine Frau angegriffen und vergewaltigt. Die Opfer haben eines gemeinsam, der Täter hat bei beiden die teuren Designerschuhe mitgenommen. Der Ermittler Roy Grace wird an einen Fall aus dem Jahr 1997 erinnert - an den "Schuh-Dieb". Dieser ist genau gleich vorgegangen, liegen hier aber 12 Jahre dazwischen. Damals hat er fünf Frauen vergewaltigt, die sechste hat er vielleicht sogar getötet, denn sie tauchte nie auf. Ist der Schuh-Dieb nach 12 Jahren wieder aufgetaucht? Roy Grace muss einige Schritte in die Vergangenheit tun, um dies rauszufinden und seine Ermittlungen voranzubringen...

Die Kapitel des Buches sind kurz und springen aus der Vergangenheit in die Gegenwart und werden auch aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Es ist anfangs etwas sehr verwirrende zwischen den Zeiten hin- und herzuspringen und noch mitzukommen. Thema des Buches sind eindeutig Designerschuhe, der Täter steht auf diese und penetriert wohl die Frauen damit - ein sehr heikles Thema rund um die Psyche eines Menschen, was macht einen zu so etwas? Die Frage und die, wie einem so etwas gefallen kann, stellt man sich die ganze Zeit über. Das Buch lässt sich angenehm flüssig und locker lesen, ein Pageturner ist es dann aber doch nicht gewesen. Bis man anfängt, die Seiten nach und nach gierig umzublättern, hat man schon über die Hälfte gelesen. Was hier auch etwas übertrieben war, wieviel Verdächtige es geben soll - wo man eigentlich schon weiß, welcher es ist - aber man wird doch wieder hinters Licht geführt, das ist das Gute dran. Man sollte ja in einem guten Thriller nicht sofort wissen, wer es denn ist, nach etwa der Hälfte des Buches. Mit den Protagonisten bin ich sehr schnell warm geworden, ich habe mich bei diesen sehr wohl gefühlt, wobei manche Dialoge einen auch etwas nerven können. Der Aspekt, dass Roys Frau spurlos verschwunden ist vor ewigen Jahren, ist mir nicht so klar, wieso dies hier so aufgegriffen wurde. Das wird sich wohl in einem der Folgebänden klären, was logisch wäre. Ich habe mich in diesem Thriller wohlgefühlt und habe der Polizei gerne über die Schulter geschaut, wie sie ihre einzelnen Schritte nach und nach abhaken. Das ist wie, als würde man selber eine Liste abhaken mit "Gemacht".  Da dies nicht mein erstes Buch von Peter James ist, bin ich seine Schreibweise und aufbauende Spannung gewohnt und hoffe, bald noch mehr von ihm lesen zu dürfe!