Fehlender Focus

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
darcy Avatar

Von

Dies war mein erster Krimi von Peter James. Ich kannte seine Reihe um Roy Grace bisher nicht. Deswegen ist mir auch dessen Hintergrundgeschichte nicht bekannt gewesen. Was ich schon ein wenig als Nachteil empfand. Denn über seine neue (Fast) Frau Cleo erfuhr ich nichts und auch seine verschollene Frau Sandy blieb ein Rätsel.

Für den Krimifall ist es allerdings unerheblich gewesen. Zum Inhalt wurde ja schon genug gesagt. Es geht um diverse Schuhfetischisten. Scheint ein weit verbreitetes Phänomen zu sein unter Männern. Jedenfalls konfrontiert uns der Autor mit diversen einschlägig interessierten Herren. In Rückblenden geht es um einen alten Fall. Zwischendurch kommen unbekannte Verdächtige zu Wort. Mann muss genau aufpassen, das man auch gerade mitbekommt, wer wann denn nun gerade dran ist. Zudem werden 3 Fälle, die einander aber ähneln, aufgerollt. Das zieht sich etwa bis zur Hälfte des Buches. Ich fand, das die Handlung durch den langen Aufbau von 2 Zeitebenen und mehreren Taten doch erheblich an Fahrt verlor. Ich empfand es bis ca. Seite 250 sehr mühsam und unspannend, der Handlung zu folgen. Zum Schluß nimmt das Ganze dann doch tatsächlich nochmal Fahrt auf. Eine junge Frau ist doch noch entführt worden, während die Polizei auf den falschen Verdächtigen setzt. Wird sie das Mädchen retten können und den richtigen Täter schnappen? Und ist es wirklich nur ein einziger Täter? Fragen über Fragen, die aber leider nicht ganz so neu sind sondern ziemlich klischeehaft. Zwar liest sich das letzte Drittel leicht runter, aber das wertet das gesamte Leseerlebnis für mich leider nicht auf.

 

Fazit: zu langes Entwickeln und Erkären von diversen Verbrechen, zuviele Täter, zuviele Schuhfetischisten. Mir fehlte der Focus. Es war zu gewollt verästelt. So war von allem etwas zuviel, ausser von Roy Grace Hintergrund. Wer den nicht kennt, erfährt auch nicht wirklich viel. Dafür, das er der Protagonist einer Serie ist, gab es recht wenig über ihn zu erfahren.

Anmerken möchte ich noch, das ich lange brauchte "Grace" als Mann wahrzunehmen. Ich musste mich immer erst kurz erinnern, das Grace ja ein Mann ist.

Für mich, nach der vielversprechenden Leseprobe, leider kein besonderes Leseerlebnis und leider auch kein Grund, mehr von Peter James zu lesen.