Kommt nicht an die Vorgängerbücher heran

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
schlumbergera Avatar

Von

**Inhaltsangabe:**
In Brighton werden zum Jahreswechsel junge Frauen vergewaltigt – alle trugen teure Designer-Schuhe, die ihnen nach der Tat gestohlen wurden. Superintendent Roy Grace erinnert sich an den „Schuh-Dieb“, der vor einigen Jahren ähnliche Verbrechen begangen hatte und nie gefasst wurde. Ist er nach so vielen Jahren doch wieder aktiv geworden? Oder handelt es sich um einen ganz anderen Täter? Da verschwindet eine weitere junge Frau und die Zeit beginnt für Roy Grace abzulaufen ...

Dies ist der sechste Band der Krimireihe um Roy Grace:
1. Stirb ewig
2. Stirb schön
3. Nicht tot genug
4. So gut wie tot
5. Und morgen bist du tot

**Der erste Satz:**

„Wir alle machen Fehler.“

**Meine Meinung zum Buch:**

Der erste Roman dieser Reihe von Peter James „Stirb ewig“ hat mich sehr begeistert und ich war sehr neugierig, wie weit diese Reihe fortgeschritten ist.

Allerdings hat mich dieses Buch gar nicht überzeugen können. Wir lesen die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die eine spielt 1997/1998 zu den Zeiten des „ersten“ Schuh-Diebs und die andere heute, mit den (neuen?) Verbrechen des (neuen?) Schuh-Diebs. Das ist an sich eine Sache, die mir sehr gut gefällt – die Vergangenheit wird lebendig erzählt und die Bezüge zu den aktuellen Ermittlungen werden meistens schnell hergestellt. Nur waren mir die beiden Handlungsstränge einfach zu ähnlich. Ich hatte stellenweise das Gefühl, den gleichen Text nur mit anderen Protagonisten zu lesen. Diese Ähnlichkeit der Ereignisse hat auch dazu geführt, dass ich lange Probleme damit hatte, die Romanfiguren auseinander zu halten, immer wieder musste ich überlegen, wer da gerade agiert.

Die Kapitel sind kurz gehalten, was dem Roman ein schnelles Tempo verleiht, da die Szenenwechsel entsprechend schnell erfolgen. Das ist wieder etwas, was ich normalerweise bei Thrillern mag. Aber auch das war bei diesem Buch für mich eher hinderlich, denn ich kam in die eigentliche Geschichte nur schwer hinein – zu viele Personen wurden kurz hintereinander eingeführt, teilweise ähnelten sich die Ereignisse und ich musste ab und zu auf die Kapitelüberschrift schauen, in welcher Zeitebene sich die Geschichte gerade befindet.

Die Person des Ermittlers Roy Grace war sehr gut charakterisiert, man erfährt einiges über ihn und seine Vergangenheit, das hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein bisschen der „ruhende Pol“ in der Geschichte und brachte das Durcheinander wieder in eine Richtung. Ich war immer froh, wenn mal wieder ein Kapitel mit ihm im Mittelpunkt zu lesen war, da konnte ich mich etwas entspannen und musste nicht immer so sehr aufpassen. Von den übrigen Personen fand ich „Jak“ am interessantesten. Seine Sicht der Dinge und seine Erlebnisse sind sehr eindringlich beschrieben und er stiehlt Roy Grace fast die Schau.

Alles in allem ist es kein schlechter Thriller, aber es gibt in meinen Augen auch bessere. „Stirb ewig“ ist jedenfalls sehr viel besser und wer sich für die Bücher von Peter James interessiert, sollte besser dieses lesen.

Grüße von Annabas ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/regular_smile.gif)