Spannung bis zum Schluss

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Der sechste Fall für Roy Grace – spannender denn je!

Vor 12 Jahren versetzte ein Serienvergewaltiger die Stadt Brighton in Angst und Schrecken. Allen Opfern gemein: sie trugen edle Designerschuhe, von denen der Täter immer einen als Trophäe mitnahm. Das letzte Opfer wurde vermutlich sogar ermordet, aber nie gefunden. Danach riss die Serie der Vergewaltigungen plötzlich ab und Detective Superintendent Roy Grace konnte den Fall „Schuh-Dieb“ nie klären.
Doch nun scheint der Täter plötzlich wieder aufgetaucht zu sein. In der Silvesternacht wird eine junge Frau brutal vergewaltigt, auch sie trug Designerschuhe, die entwendet wurden. Kurze Zeit später gibt es ein zweites Opfer. Ist der Schuh-Dieb wieder aufgetaucht oder handelt es sich um einen neuen Täter? Roy Grace und sein Team nehmen die Ermittlungen auf, die sie tief in die Vergangenheit führen.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, anfänglich etwas verwirrend, da beide Erzählstränge zwischen Januar 97 und dem jetzigen Januar hin und herspringen. Dem ungeübten Leser der Roy Grace-Bücher wird einiges abverlangt, da es gilt eine Vielzahl von Personen kennenzulernen und zuzuordnen. Aber auch an potentiellen Tätern mangelt es nicht. Peter James hat hier viele falsche Fährten ausgelegt und der Leser erfährt wirklich erst ganz am Schluss die wahre Identität des Vergewaltigers.
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, die vielen Kapitel (immerhin 124 auf knapp 400 Seiten) tun ein Übriges dazu. Nach leichten Einleseschwierigkeiten entwickelt sich das Buch zu einem richtigen Pageturner, nur das Ende fand ich etwas abrupt.

Im Gegenteil zu den vorherigen Bänden der Roy Grace-Serie ist hier die Suche nach Sandy, Roys verschwundener Frau, eher nebensächlich. Der Versuch, Sandy endlich für tot zu erklären, findet nicht statt, das Rätsel um das plötzliche Verschwinden bleibt uns also weiter erhalten.
Insgesamt ein sehr gutes Buch, zwar nicht das Beste aus der Serie, doch immer noch weit über dem Durchschnitt der englischen Thriller.