Apokalypse

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wilde hummel 1 Avatar

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Peter Robert hat nicht nur einen dunklen Raum, sondern eine weltumspannende pechschwarze und grausame Entwicklung der Menschen beschrieben. Es beginnt mit zwei spannenden Perspektiven auf unterschiedliche Lebenswelten. Da ist zum einen das Hamburger Problemviertel mit seinen Auswüchsen, zum anderen das Eliteinternat auf dem Lande, in welchem in heiler Umgebung vorbildliche Pädagogik umgesetzt werden soll. Man ahnt jedoch schnell, dass das Idyll keine Insel der Glückseligkeit bleiben wird. Zuerst im kleinen Rahmen beginnen Kinder und Jugendliche überzogen aggressiv zu reagieren. Plötzlich sind Jugendliche nicht mehr steuerbar, werden unberechenbar und grenzenlos gewalttätig. Diese Entwicklung vollzieht sich weltweit in immer größeren und brutaleren Dimensionen. Peter Robert hat in sein dickes Buch auch alle dicken Probleme eingeflochten, egal ob Genmanipulation, Tierversuche, Unterdrückung, Massenhysterie und vieles mehr. Der Roman wird zunehmend grausamer und entwickelt sich zu einem Horrorszenarium, das kaum noch zu ertragen ist. Die Gewaltexzesse und ihre detaillierte Beschreibung nehmen m.E. zu viel Raum und Gewicht ein und erzeugen bei mir als Leserin eher Abwehr und Irritation, als dass die düstere Zukunftsvision eine glaubhafte Reaktion auf unsere aktuell ungelösten Probleme sein könnte. Die Apokalypse der Menschheit hätte mit weniger Grausamkeiten mehr überzeugt.