Zu überfrachtet

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Aufgrund des Klappentextes hatte ich die Geschichte zweier Familien erwartet, die einen Neuanfang wagen und aus ihrer jetzigen Situation aussteigen wollen. Sie wünschen sich ein besseres, erstrebenswerteres Leben nicht nur für sich, sondern vor allem für ihre Kinder, die nicht in einem Hamburger Problemviertel aufwachsen sollen. Marion und Lutz gelingt mit ihren Kindern Tari und Raf der Umzug in ein renomiertes Internat, wo Marion künftig als Lehrerin arbeiten wird. Regina, ihre Nachbarin, hat nicht so viel Glück. Sie muß mit ihren Kindern in der Wohnung verbleiben.

Nun hatte ich erwartet, daß ich die Entwiclung der beiden Familien erleben kann, wobei im ersten Drittel des Buches auch auf die Protagonisten eingegangen wird und man sich ein Bild von ihnen machen kann. Eigentlich wollen alle das Beste, aber das Leben spielt nicht mit und geht seine eigenen Wege.

Es ist mir schwergefallen, das Buch zu lesen. Es läßt an Brutalität nichts aus, und plötzlich geraten nicht nur die zwei Familien ins Straucheln, sondern die ganze Welt gerät aus den Fugen. Das war mir ehrlich gesagt zu viel des Bösen. Ich mag mir nicht vorstellen, wie in einem wohl eher intakten Umfeld wie dem Internat, sich unter den Schülern eine solche Wut entwickeln kann, daß sie zu den beschriebenen hinterhältigen Mitteln greifen. Wie erst sollen Menschen in den Problemvierteln mit ihrem Leben zurechtkommen.

Es braucht starke Nerven und (Lese-)Durchhaltevermögen, um dieses sehr umfangreiche Buch zu lesen. Eine Leseempfehlung kann ich leider nicht aussprechen. Ich wüßte nicht, wem ich es empfehlen sollte.