Das große Kribbeln
Schon in den ersten wenigen Zeilen beschert uns Nesbo hier das große Kribbeln. Wer ist der potentielle Verbrecher, der sich darüber freut, dass niemand sein Gesicht erkennen wird nach den letzten Jahren der weißen Leere? Tinder beschert dem Unbekannten eine Vielzahl an leicht zugänglichen Opfern, doch eigentlich will er nur einen treffen: Harry Hole. Intensiv, sodass man bereits mit wenigen Worten in die Geschichte eintaucht, die Szene vor sich spürt, beinahe schon glaubt, den Geruch der Protagonisten aufzunehmen, gibt Nesbo Stück für Stück das Geheimnis um den Tod von Elise preis. Die Spannung ist zum Greifen dicht, man will unbedingt weiterlesen und wird frustriert in die Realität zurückgeholt, wenn man am Ende der Leseprobe angelangt ist und nicht erfährt, wie's weitergeht. Noch wissen wir den Ausgang der Geschichte, sicher ist aber, dass Harry Hole, auch wenn er aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, wohl alles unternehmen wird, um wieder ruhig schlafen zu können - und um Rakel in Sicherheit zu wissen.