Für Freunde des schwarz-lakonischen Humors der Schotten.
Fangen wir außen am Buch an: Das Cover.
Dieses finde ich persönlich im Zeichenstil zwar echt okay, aber inhaltlich irgendwie irreführend. Es sieht viel unruhiger, trashiger aus als die Geschichte - respektive die Leseprobe - wirkt; also optisch nicht schlecht, aber irgendwie seltsam unbefriedigend. Dieser Eindruck hält sich auch nach Abschluss des Buches, denn Jen ist - zumeist - keineswegs so überfordert wie das Cover uns glauben machen will.
Jen ist auf den ersten Seiten noch ein Mensch, dem man sagen will "Liebe Jen, 'subtil' ist wie mit einem Buttermesser einen Baum fällen." Irgendwie treibt sie dahin wie ein trudelndes Blatt im Wind - nicht unzufrieden, nicht antriebslos, aber auch nicht so recht zielstrebig. (So ist sie zum Beispiel aktiv und hat auch diffuse Wünsche, wie den Lektorenkurs, zieht aber nichts durch.) Und dann plötzlich entwickelt das Ganze eine gewisse Eigendynamik - gleich dem Käselaib, der unter großem Hallo den Highland-Hügel runterrollt: Schlussmachen, Feiern, Töten. Ups.
Folgerichtig entwickelt sich auch Jen über einen enervierten "Echt jetzt? Schon wieder einer??"-Moment am Ende zu einer pragmatischen "Ach, scheiß drauf"-Killerin. Das ist aber so wunderbar nachvollziehbar geschrieben, dass ich auf Seite 90 feststellte, ich wäre ehrlich empört müsste sie am Ende für die Tode grade stehen, schließlich kann sie ja nun so gar nichts dafür. (Eigentlich.)
Auch kommt es immer wieder zu Wendungen, die man, sich einmal an den zuletzt eingeschlagenen Weg gewöhnt, zunächst nicht erwartet hätte. So überrascht der Autor immer wieder. Dabei hatte dennoch allein das Ende ein (!) Element (nämlich die Flughafengesprächsszene), die es meines Erachtens nicht gebraucht hätte.
Der Autor hält den lapidar-entspannten Schreibstil das ganze Buch über aufrecht. Dabei ist es aber keineswegs albern, sondern plausibel und sachlich. Überhaupt: Der Autor vermittelt das Gefühl, dass alles so einer herrlich normalen Person passiert, dass es fast unausweichlich und ganz von alleine nebenbei jedem hätte passieren können. Da muss man doch auch mal Verständnis haben, Herr Richter!
Der Eindruck der ersten Seiten motivierte mich mit Jen über ihrer Geschichte brütend Prosecco zu trinken und mich in den langsam, gleich einer Naturgewalt unausweichlich Schwung gewinnenden Strudel der Ereignisse ziehen zu lassen. Dieses Versprechen hat das Buch mehr als eingehalten.
Wunderbare, leichte, dabei lakonisch-düstere Lektüre.
Dieses finde ich persönlich im Zeichenstil zwar echt okay, aber inhaltlich irgendwie irreführend. Es sieht viel unruhiger, trashiger aus als die Geschichte - respektive die Leseprobe - wirkt; also optisch nicht schlecht, aber irgendwie seltsam unbefriedigend. Dieser Eindruck hält sich auch nach Abschluss des Buches, denn Jen ist - zumeist - keineswegs so überfordert wie das Cover uns glauben machen will.
Jen ist auf den ersten Seiten noch ein Mensch, dem man sagen will "Liebe Jen, 'subtil' ist wie mit einem Buttermesser einen Baum fällen." Irgendwie treibt sie dahin wie ein trudelndes Blatt im Wind - nicht unzufrieden, nicht antriebslos, aber auch nicht so recht zielstrebig. (So ist sie zum Beispiel aktiv und hat auch diffuse Wünsche, wie den Lektorenkurs, zieht aber nichts durch.) Und dann plötzlich entwickelt das Ganze eine gewisse Eigendynamik - gleich dem Käselaib, der unter großem Hallo den Highland-Hügel runterrollt: Schlussmachen, Feiern, Töten. Ups.
Folgerichtig entwickelt sich auch Jen über einen enervierten "Echt jetzt? Schon wieder einer??"-Moment am Ende zu einer pragmatischen "Ach, scheiß drauf"-Killerin. Das ist aber so wunderbar nachvollziehbar geschrieben, dass ich auf Seite 90 feststellte, ich wäre ehrlich empört müsste sie am Ende für die Tode grade stehen, schließlich kann sie ja nun so gar nichts dafür. (Eigentlich.)
Auch kommt es immer wieder zu Wendungen, die man, sich einmal an den zuletzt eingeschlagenen Weg gewöhnt, zunächst nicht erwartet hätte. So überrascht der Autor immer wieder. Dabei hatte dennoch allein das Ende ein (!) Element (nämlich die Flughafengesprächsszene), die es meines Erachtens nicht gebraucht hätte.
Der Autor hält den lapidar-entspannten Schreibstil das ganze Buch über aufrecht. Dabei ist es aber keineswegs albern, sondern plausibel und sachlich. Überhaupt: Der Autor vermittelt das Gefühl, dass alles so einer herrlich normalen Person passiert, dass es fast unausweichlich und ganz von alleine nebenbei jedem hätte passieren können. Da muss man doch auch mal Verständnis haben, Herr Richter!
Der Eindruck der ersten Seiten motivierte mich mit Jen über ihrer Geschichte brütend Prosecco zu trinken und mich in den langsam, gleich einer Naturgewalt unausweichlich Schwung gewinnenden Strudel der Ereignisse ziehen zu lassen. Dieses Versprechen hat das Buch mehr als eingehalten.
Wunderbare, leichte, dabei lakonisch-düstere Lektüre.