Trauerbewältigung
Das Buch wurde vom Verlag Galiani-Berlin als Hardcover in einem himmelblauen Pappeinband herausgegeben. Der minimalistische Schutzumschlag zeigt hinter dem Schriftzug des Titels „Eden“ eine schattenhafte Gestalt. Nicht greifbar, nebulös. Und damit auf seine Art passend zum Thema.
Es geht um den Verlust von Sophie, Tochter, Freundin, Enkelin, Nichte und Cousine. Und aus diesen Beziehungen heraus beschreiben die einzelnen Kapitel, wie mit dem Tod des jungen Mädchens umgegangen wird, dass bei einem Selbstmordattentat anlässlich einer Musikveranstaltung ums Leben kam. Die Kraft den Tod anzuerkennen haben die Eltern nicht. Die Mutter verdrängt zunächst, der Vater versucht sich über das Begreifen des Attentats zu stabilisieren. Jeder sucht seinen eigenen „Eden“, einen geschützten Ort, in dem alles wieder so ist wie zuvor. Das sind Orte, die entfernt sind vom Zuhause, räumlich oder gedanklich. Gleichzeitig wird versucht die alte Familienstruktur aufrecht zu erhalten. Durch Rituale oder Dinge, die wohl Sophie so gemacht hätte. Das kann natürlich nicht funktionieren.
Der Autor Jan Costin Wagner findet dafür eine sehr eindringliche Sprache. Ein Schreibstil, der auch auf Satzsegmente reduziert sein kann. Er schreibt nicht nur mit Empathie, sondern seine Worte sind das Gefühl selbst. Herausragend und berührend!
Das Buch versucht nicht Antworten auf alle Fragen zu geben. Trauer und Verlust sind aber in ihrem Umgang zutiefst persönlich. Allgemeingültige Wahrheiten und Rezepte kann es nicht geben. Die im Roman thematisierten Konflikte aus der radikalen Bewegung des Islamismus, Fremdenhass und Verschwörungstheorien zum Coronavirus spalten unsere Gesellschaft – wie auch im Buch Freundschaften an unterschiedlichen Standpunkten zerbrechen. Sie werfen Fragen auf für die es gegenwärtig keine Lösungsstrategien gibt.
Keine leichte, amüsante Unterhaltung, sondern ein sehr nachdenklich machendes Buch.
Empfehlenswert!
Es geht um den Verlust von Sophie, Tochter, Freundin, Enkelin, Nichte und Cousine. Und aus diesen Beziehungen heraus beschreiben die einzelnen Kapitel, wie mit dem Tod des jungen Mädchens umgegangen wird, dass bei einem Selbstmordattentat anlässlich einer Musikveranstaltung ums Leben kam. Die Kraft den Tod anzuerkennen haben die Eltern nicht. Die Mutter verdrängt zunächst, der Vater versucht sich über das Begreifen des Attentats zu stabilisieren. Jeder sucht seinen eigenen „Eden“, einen geschützten Ort, in dem alles wieder so ist wie zuvor. Das sind Orte, die entfernt sind vom Zuhause, räumlich oder gedanklich. Gleichzeitig wird versucht die alte Familienstruktur aufrecht zu erhalten. Durch Rituale oder Dinge, die wohl Sophie so gemacht hätte. Das kann natürlich nicht funktionieren.
Der Autor Jan Costin Wagner findet dafür eine sehr eindringliche Sprache. Ein Schreibstil, der auch auf Satzsegmente reduziert sein kann. Er schreibt nicht nur mit Empathie, sondern seine Worte sind das Gefühl selbst. Herausragend und berührend!
Das Buch versucht nicht Antworten auf alle Fragen zu geben. Trauer und Verlust sind aber in ihrem Umgang zutiefst persönlich. Allgemeingültige Wahrheiten und Rezepte kann es nicht geben. Die im Roman thematisierten Konflikte aus der radikalen Bewegung des Islamismus, Fremdenhass und Verschwörungstheorien zum Coronavirus spalten unsere Gesellschaft – wie auch im Buch Freundschaften an unterschiedlichen Standpunkten zerbrechen. Sie werfen Fragen auf für die es gegenwärtig keine Lösungsstrategien gibt.
Keine leichte, amüsante Unterhaltung, sondern ein sehr nachdenklich machendes Buch.
Empfehlenswert!