Frisch und voller Selbstironie
Schon als Kind mit den Marotten, der unzugänglichen Sprache und vor allem den seltsamen Sitten und Gebräuchen der "Almas" konfrontiert, beschreibt Aylin Atmaca in ihrem Roman "Ein Alcan feiert selten allein" mit frischem Humor und einer guten Portion Selbstironie den Wahnsinn um die (deutschen) Weihnachtsfestlichkeiten mit all ihren Planungen, Gewohnheiten und Familiendramen aus Sicht einer jungen Frau mit türkischem Familienhintergrund. Wir, die wir diesen Wahnsinn selbst alle Jahre wieder durchleben und zugleich verfluchen wie lieben werden hier mit der Nase auf unsere Skurrilität aufmerksam gemacht - jede*r wird sich hier an der ein oder anderen Stelle wiederfinden und am Ende wieder einmal feststellen: Familie ist immer schön und schwierig zugleich, egal welcher Kultur man sich zugehörig fühlt. Aylin Atmaca schafft mit ihrer frischen und ungezwungenen Erzählkunst einen Roman auf die Beine zu stellen, der sich nicht nur zum Lesen alleine eignet, sondern auch mit viel Erfolg bei Familienzusammenkünften vorgelesen werden kann. Ich für meinen Teil werde einige Ausgaben davon dieses Jahr bestimmt verschenken.