Ein feiner dunkler Riss

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regenprinz Avatar

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Ich mag Lansdales Art zu erzählen, bereits in "Dunkle Gewässer" hat mir seine Sprache und sein Stil total gut gefallen. Auch in dieser Leseprobe zu seinem neuen Roman schafft er es bereits mit dem ersten Absatz, mir ein breites Grinsen zu entlocken ... und weitere auf den nächsten Seiten. Die damalige Zeit, der amerikanische Schauplatz, die Figuren wirken so anschaulich, dass sie beim Lesen vor meinen Augen fast lebendig werden.
Für Stanley, den naiven 13-jährigen, aufgewachsen in einem Kaff mit dem bezeichnenden Namen No Enterprise hat mit dem Umzug eine Zeit tiefgreifender Veränderungen in seinem Leben begonnen - er weiß jetzt endlich, dass es keinen Weihnachtsmann gibt und dank der Aufklärung seiner älteren Schwester Callie ist ihm nun auch der Sinn und Zweck von Kondomen klar, die er bisher für Luftballons oder Wasserbomben gehalten hat. Mit Rosy Mae, der farbigen Köchin und Haushaltshilfe verbindet ihn eigentlich mehr als mit dem gleichaltrigen Richard, aber es ist noch immer die Zeit der Rassentrennung und sein Vater hat dieselben Vorurteile wie viele Weißen. Stanleys Familie betreibt ein Autokino und es ist die Zeit von Elvis, der in der Jukebox rauf- und runtergespielt wird. Was es mit den versteckten Liebesbriefen aus Kriegszeiten auf sich hat, über die Stanley beim Toben mit seinem Hund Nub zufällig stolpert, liegt noch im Dunkeln - aber der Roman wird sicher eine Antwort darauf geben. Und mörderisch spannend soll es ja auch noch werden, der Klappentext klingt jedenfalls sehr verheißungsvoll!
Fazit: Die Leseprobe fand ich klasse und ich freue mich darauf, demnächst die ganze Geschichte zu lesen. :-)