Lansdale - wie immer unheimlich gut!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
signalhill Avatar

Von

Wie habe ich auf den neuen Joe Lansdale gewartet, und er hat mich in der Leseprobe nicht enttäuscht! Tatsächlich habe ich Lansdale hier bei Vorablesen kennen gelernt, habe mittlerweile schon 4 Bücher von ihm und würde mich auch über dieses sehr freuen. Lansdale hat einen Schreibstil, der so eindringlich ist, Vergleiche, die manchmal überraschen oder nachdenklich machen und eine tolle, bildhafte Sprache, wie man sie nicht mehr häufig findet. Auch das Lokalkolorit kommt immer absolut glaubhaft rüber, so dass es für mich ganz egal ist, ob es hier um einen 'einfachen' Roman oder einen Krimi handelt.

Zwei Teenagergeschwister müssen mit dem Umzug in eine neue, unbedeutende und verschlafene Stadt klar kommen. Während Stan sich mit seinem Hund Nub eher in den Wald zurückzieht, ist die Schwester Cassie mehr 'outgoing' und hat ja offensichtlich auch schon einen Freund. Stan ist wirklich total unaufgeklärt und sollte für sein Alter schon ein wenig mehr wissen, aber da er eher allein ist, einen Freund hat, mit Mädchen nichts zu tun hat, ist es zu dieser Zeit sogar glaubhaft, dass er von Sex und Liebe keine Ahnung hat.

Er findet ein Kästchen mit Liebesbriefen im Wald. Dann gehen Callie und er in den Wald, da der Hund bellt. Dort entdecken sie etwas, und gerade an der spannendsten Stelle ist die Leseprobe leider zu Ende. Den vorletzte Satz habe ich trotz mehrfachen Lesens nicht ganz erfasst, meines Erachtens fehlt dort etwas. Man darf hier mit allem rechnen.

Die Leseprobe war der reinste Lesespaß und bekommt volle Punktzahl und mehr. Joe R. Lansdale hat mit "Ein feiner, dunkler Riss" wieder ein Meisterwerk geschaffen. Hier würde ich unheimlich gern dabei sein!