Cui bono?

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zoe2018 Avatar

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Um es gleich zu sagen, „Ein Grab für zwei“ von Anne Holt hat mich begeistert, obwohl das Buch anders ist als die Krimis, die ich von der Autorin kenne, z.B. die Hanne Wilhelmsen-Reihe. Es handelt sich um den ersten Fall für Rechtsanwältin Selma Falck. Das Thema finde ich interessant: Skilanglauf, Leistungssport und Doping, gepaart mit Korruption.
Jan Morell, der Vater von Norwegens bester Skifahrerin, braucht Selmas Hilfe. Seine Tochter Hege soll gedopt haben. Ob Selma es wohl schafft, Hege vom Dopingverdacht reinzuwaschen? Wurde ihr das Medikament untergeschoben? Aber von wem und warum? Kurz darauf gibt es einen Toten. Ebenfalls ein Langläufer. Auch er war offenbar gedopt. Zufall?
Anne Holt hat ihren neuen Kriminalroman packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Kapitel in Form eines Drehbuchs eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Und wer ist der Mann in dieser Zelle? Der Plot ist nicht vorhersehbar, aber am Ende ist alles stimmig aufgelöst.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Selma ist spielsüchtig, obwohl sie selbst das nicht so sieht. Am Ende gibt sie ihre Zulassung zurück. Einar, ihr bester Freund, war früher Polizist, heute ist er ein Penner. Nichtsdestotrotz sind mir beide ans Herz gewachsen. Auch Lars Winther, ein Journalist, war mir sympathisch.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe um die Osloer Ermittlerin Selma Falck.