Absolute Ruhe

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fino Avatar

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Die Ich-Erzählerin Troy fährt gerade mit der Fähre über den Lake Champlain, als plötzlich etwas vom Achterdeck fällt. Ohne Nachzudenken springt sie ins kalte Wasser, weil sie meint, ein Gesicht gesehen zu haben. Dabei ist sie bei den Mini-Triathlons in ihrer Heimat Lake Placid immer eine der Letzten. Sie hat sich nicht getäuscht und kann einen Jungen retten. Der Kleine lebt, und ihre Wiederbelebungsversuche führen dazu, dass er schließlich hustet und die Augen öffnet. Die beiden können sich ans Ufer retten, wofür er sich mit einem "Merci" bedankt. Sie schaffen es zu Troys Auto, das zu ihrer Überraschung am verlassenen Fähranleger steht: weder Polizei noch aufgeregte Eltern sind zu sehen. Das Kind ist fünf oder sechs Jahre alt und für sie ein Geschenk des Sees.

Sie gibt der Polizei zwar telefonisch einen anonymen Hinweis, liefert den Kleinen aber nicht ab, ohne selbst zu wissen, was sie davon abhält. Auch ihrem Partner Thomas, der Professor für Geschichte an der Uni ist und den sie eigentlich treffen wollte, sagt sie nicht die Wahrheit, sondern nur, dass etwas dazwischen gekommen ist. Der Junge spricht nur Französisch, weiß angeblich seinen Namen nicht und sagt nichts zu dem Vorfall auf dem Boot. Als sie die nassen Kleider ausziehen, wird Troy bewusst, dass das Sweatshirt um das Kind geknotet wurde und jemand es ertränken wollte.Sie nimmt den Jungen mit in ihr Haus, in dem sie Zimmer an Sportler vermietet; einer davon ist Zach. Nachdem der Junge gebadet und gegessen hat, geht er ins Bett. Troy kommt plötzlich der Gedanke, dass sie vielleicht bei der Rettungsaktion beobachtet wurde und dass der Junge nun gesucht werden könnte. Als sie ebenfalls schlafen geht, verrät er ihr, dass er Paul heißt.

Die Leseprobe hat mich positiv überrascht. Hatte mich ein flüchtiger Blick auf das Cover zunächst an einen typischen Frauenroman denken lassen, stellt sich das Buch als ein spannender Krimi heraus, der mich von der ersten Seite gefesselt hat und gleich mit einem tragischen Ereignis beginnt. Vom ersten Satz an war ich sofort in der Geschichte und konnte mich gut in die Ich-Erzählerin Troy und das Geschehen hineinversetzen. Ganz ohne die Beschreibung von Gewalt und Metzeleien hat mich der Krimi in seinen Bann geschlagen. Zu gerne würde ich wissen, weshalb Paul ins Wasser geworfen wurde und welche Konsequenzen die Rettung für Troy haben wird.