Kind über Bord

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bücherschlinger Avatar

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Eine junge Frau sieht plötzlich, wie ein Kind über Bord fällt und springt hinterher, um den Jungen zu retten. Eine spannende Aktion, die mir an einigen Stellen aber unrealistisch vorkam und für mich sehr schwer nachvollziehbar war. Wie macht man in eiskaltem Wasser eine Mund-zu-Mundbeatmung? Muss man nicht zusehen, dass man nicht untergeht, vor allem, wenn man noch eine zweite Person zusätzlich über Wasser halten muss?! Und wie hat Troy den Gürtel um Paul geschnürt bzw. um sich, damit er nicht abrutscht und sie schwimmen kann? Ich finde auch ihre Handlungen danach ungewöhnlich. Ich hätte vielleicht den Krankenwagen gerufen, um das unterkühlte Kind zu untersuchen. Allerdings wäre dann die Polizei aufmerksam geworden, was Troy versuchen will zu verhindern.

Ihre Handlungsgänge, die zunächst verwirrend erscheinen und auch ihr Lebensstil, der keine alltägliche Frau beschreibt, wecken jedoch das Interesse. Was steckt dahinter und was hat Troy mit dem Jungen vor? Vor wem muss sie es beschützen und wer hat das Kind ins Wasser geschmissen? Hier tauchen viele Fragen auf, die das Buch sehr spannend machen.

Der flüssige Schreibstil der Autorin baut langsam eine Spannung auf. Für einen Thriller finde ich sie jedoch zu wenig. Dann erscheint es mir eher wie ein guter Krimiroman. Aber vermutlich entwickelt sich die Handlung sehr spannend weiter. Auffällig ist, dass die Autorin keine detaillierten Beschreibungen macht und es dem ein oder anderem Leser schwer fallen könnte, gewisse Aspekte nachzuvollziehen oder sich vorzustellen.

Die Thematik gefällt mir dennoch sehr gut und man kann gespannt sein, wie es weiter geht.