Die Geschichte einer Köchin, die das Kind einer jüdischen Familie durch die Repressalien des Nationalsozialismus laviert, ist handwerklich durchaus ansprechend geschrieben und bietet ausreichend Identifikationspotential mit den Figuren, aber wagt sich letztlich nicht über das altbewährte Schema hinaus: Eine starke Frau gegen die Widrigkeiten ihrer Zeit - mit klar verteilten Rollen unter den Charakteren und den üblichen Zutaten eines historischen Romans zwischen Einzelschicksal und weltbewegenden Veränderungen. Es ist wie mit den dramatischen Fernseher-Mehrteilern der Öffentlich-Rechtlichen - entweder man mag diese Erzählweise oder man langweilt sich. Die Zielgruppe hat sich da sicherlich schon lange entschieden.