Der Kampf einer Frau um das Leben eines jüdischen Kindes in Zeiten des Nationalsozialismus

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Ein Kind namens Hoffnung - die Geschichte einer heimlichen Heldin, der Debütroman von Marie Sand, Paperback 284 Seiten.
1938: Elly Berger, Pfarrerstochter und gelernte Köchin, arbeitet für die jüdische Familie Sternberg. Hanns Sternberg ist Neurologe, seine Frau Sara Pianistin. Elly hängt sehr an deren 6jährigem Sohn Leon, den sie von klein auf mit aufgezogen hat.
Als die Sternbergs eines Abends von den Nazis abgeholt werden, gibt Elly Leon als ihren Sohn aus. Noch in der gleichen Nacht verlässt sie mit ihm Berlin und flieht zu ihrer Familie nach Bonn. Elly Vater ist Pfarrer und nichtdestotrotz ein Anhänger der Nationalsozialisten. Bevor er Leon denunzieren kann, muss Elly wieder fliehen. Am Bahnhof lernt sie Stephan kennen, einen Bauer aus Kernberg in der Eifel, dessen Frau gestorben ist, und der seitdem mit seinen drei Söhnen alleine lebt. Sie heiratet ihn und verlebt auf dem Bauernhof die Kriegsjahre. Nach Kriegsende verlässt sie Stephan und geht mit Leon und ihrer kleinen Tochter Mathilda nach Berlin zurück, um Leons Mutter Sara zu suchen.
Die Geschichte war sehr fesselnd, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie Elly die entbehrungsreichen Kriegsjahre übersteht und ob und wie sie es schafft, den jüdischen Jungen vor dem Konzentrationslager zu bewahren.
Der Schreibstil war recht flüssig, allerdings hätte ich mir mehr Dialoge gewünscht, und teilweise waren die Sätze abgehackt und für meinen Geschmack zu kurz. Ellys Gefühle und Taten wurden sehr verständlich und detailliert beschrieben, ein wunderbarer Debütroman.
Von mir gibt es eine klare Lesempfehlung.