ein fokussiertes Leben

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astrid b Avatar

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Elly Berger ist Köchin und auch zugleich Freundin im Hause Sternberg. Die in einer Dahlemner Villa wohnen.

Sara und Hanns Sternberg bieten ihr ein Zuhause und Elly verehrt ihre jüdischen Freunde, kümmert sich liebevoll um den kleinen Sohn der Sternbergs, Leon - ja fast eine Art Zusatzmutter ist sie ihm geworden.

Als im Jahre 1938 die Judenverfolgung immer schlimmer wird, wird auch das Haus der Sternbergs nicht verschont, die Nazi Schergen führen Sara & Hanns ab. Sara nimmt Elly wortlos, mit den Augen, das Versprechen ab, sich um Leon zu kümmern.

Gerade noch schafft es Elly den kleinen Leon vor der Nazis als ihren eigenen Sohn auszugeben.

Anschließend flüchtet sie mit Leon in ihre alte Heimat Bonn, in der sie sich aber auch nicht aufgehoben fühlt, da auch hier bereits das Nazitum Einzug gehalten hat.


Auf der weiteren Flucht lernt sie einen Mann, der sehr verloren wirkt, kennen. Dieser mit seinen drei Söhnen bietet ihr und Leon die nächste Zeit Schutz....


Soweit inhaltlich.


Ich gestehe, ganz leicht fällt mir die Rezi nicht.

So gut das Buch thematisch war, ich konnte nicht richtig mit ihm warm werden. Für mich kommt einfach keine richtige Nähe auf, keine der Figuren erreicht mich so richtig. Er fühlt sich ein wenig an, als würde man nicht in der Geschichte sein, nicht richtig mitfiebern können - eher eine Art distanziertes zusehen von außen.


Elly ist zwar eine patente Person, schafft es, alles dafür aufzugeben, ihren Schützling Leon zu retten - aber gleichzeitig ist das die Crux der Geschichte.

Elly lenkt alles nur darauf, sich um Leon zu kümmern. Keine andere Person, selbst ihre Tochter, erhalten diese Aufmerksamkeit von ihr. Ihr ganzes Leben scheint nur noch daraus zu bestehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Ob andere Menschen unter ihrem Verhalten leiden, scheint sie nicht zu merken, verdrängt es.

Ihr Fokus liegt alleine auf dem Beschützen Leons und der Hoffnung, daß Sara - seine Mutter - diese Zeit überlebt.


So gut gemeint und auch gehandelt dieses Verhalten Ellys ist - dabei geht anderes und vor allem andere Menschen, zu sehr dabei vor die Hunde.

Das Ende des Buches hat mich aber doch wieder ein wenig versöhnt


Der Schreibstil ist flüssig, klar, aber doch nicht ganz so sehr der meine.

Mag sein, daß meine Distanziertheit der Geschichte auch einen Teil darin begründet.


Fazit

Ein Buch über eine mutige und starke Frau, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den jüdischen Sohn ihrer Arbeitgeberin zu retten, dabei aber doch anderes zu sehr aus den Augen verliert.

Geschichtlich gut in die Zeit integriert, aber doch ein wenig distanziert.