Hielt mich auf Distanz

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rinoa Avatar

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Ich lese eher selten Bücher, die rund um den zweiten Weltkrieg spielen, hier aber hat mich der Klappentext neugierig gemacht und die ersten paar Seiten haben mir so gut gefallen, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.
Leider bekam meine Begeisterung kurz danach schon den ersten Dämpfer, denn der Schreibstil der Autorin hat mir überhaupt nicht zugesagt. Zu Beginn fiel es mir gar nicht so sehr auf, aber je weiter ich mit der Lektüre kam, desto mehr haben mich die kurzen, teilweise fast abgehackten Sätze gestört. Denn irgendwie hielten sie mich auf Distanz (was bei dieser Thematik vielleicht nicht einmal das Schlechteste ist), auch wenn es zwischendurch dann teilweise fast poetisch wurde.

Trotzdem ließ sich das Buch erstaunlich gut lesen, auch wenn ich mehr als einmal schlucken musste ob der Grausamkeiten, die dieser (jeder) Krieg mit sich brachte.

Auch mit Elly hatte ich so meine Probleme, auf der einen Seite bewunderte ich ihr anpackendes Wesen und dass sie immer nur das Beste für Leon wollte. Auf der anderen Seite konnte ich auch viele ihrer Charakterzüge und vielleicht auch Handlungen nicht nachvollziehen (aber natürlich schreibe ich das auch satt und aus einem warmen Zimmer ohne unmittelbaren Krieg vor der Haustür).

Alles in allem hat mich „Ein Kind namens Hoffnung“ nicht ganz so berührt, wie ich es für das Thema erwartet hatte und mich am Ende ein klein wenig unbefriedigt zurückgelassen, ohne dass ich hundertprozentig benennen könnte, woran genau das letztendlich lag.