Hin- und hergerissen

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Marie Sand präsentiert mit Ein Kind namens Hoffnung einen gelungenen historischen Roman.

Die Erzählweise fand ich sehr passend und hat einen gut mitgenommen. Man kann sich richtig vorstellen welche Not in den Kriegsjahren geherrscht hat und welche mentale Stärke die ersten Nachkriegsjahre gekostet haben. Auch den Kampf das Durchgestandene zu vergessen und in der Freiheit anzukommen kann man hier gut nachempfunden.

Unsere Hauptprotagonistin konnte mir jedoch nicht Nahe kommen. So hat sie bei all der Härte dieser Zeit immer wieder das großes Glück, auf unterstützende Hände zu treffen und kann das nicht wirklich wertschätzen. Geht man doch davon aus, dass harte Zeiten einen aneinander schweißt. Doch Elly geht ohne Reue, ohne Abschiedsschmerz. Ihr Herz hängt von Begin an immer an der Familie Sternberg und deren Villa. Selbst die eigene Tochter geht bei all der Suche und der Sorge um Sara und Leon unter. Dieses kleine Mädchen streift alleine durch die zerbombten Strassen Berlins und bleibt bis zum Schluss hinter Leons Bedürfnissen und Wünschen zurück.

Alles in Allem kann ich die Lektüre des Buches jedem empfehlen, der nachempfinden möchte wie sehr ein Krieg Menschen entwurzelt, wie lange es dauert wieder im Frieden anzukommen und das Freiheit nicht automatisch Frieden bedeutet.