Hoffnung als Triebfeder einer tapferen Frau

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Hoffnung als Triebfeder einer tapferen Frau

Elly ist als Köchin in einer wohlhabenden jüdischen Familie angestellt. Als die Nazischergen das Ehepaar Sternberg abholen, kann sie deren kleinen Sohn Leon als ihr eigenes Kind ausgeben und damit retten. Sie verspricht, Leon und seine Mutter wieder zu vereinen, obwohl das nach Kriegsende mit den Jahren immer unwahrscheinlicher wird.
Doch fürs Erste beginnt für sie eine mühevolle Zeit. Flucht, Not, Hunger durchsetzen ihr Leben, die Heimatlosigkeit kommt noch dazu. Schließlich rettet ein Bauer sie durch Heirat, wenn sie auch von einem anderen Mann schwanger ist. Immer wieder keimt neue Hoffnung auf, immer wieder kann sie Leon und ihre eigene kleine Tochter schützen. Doch werden Frau Sternberg und ihr Sohn Leon sich jemals wiedersehen?
Marie Sand erzählt die Geschichte einer tapferen Frau, die nie den Mut verliert, sich durch alle schwierigen Lebenslagen kämpft und das schmale Fähnlein der Hoffnung unbeirrt hochhält. Der Roman gibt Einblick in eine der dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte, liest sich aber dennoch unterhaltsam und spannend. Die Sprache ist flüssig, farbig, plastisch. Zwischendurch stieß ich beim Lesen auch auf Besonderheiten, etwa wenn von einem Nu die Rede ist. Außer bei der Wendung „im Nu“ wird das Wort ja selten gebraucht. Zeitlich in vier Abschnitte aufgeteilt, vermittelt das Werk ein Bild der Zeit und der Umstände, wie sie wohl gewesen sein werden.
Innerhalb kürzester Zeit habe ich das Buch verschlungen und empfehle es jedem weiter, der sich einerseits für die damalige Zeit, andrerseits für Menschen interessiert, die zu allem bereit waren, wenn sie helfen und gar ein Leben retten konnten.