Ein Koffer vieler Tränen

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rosendorn Avatar

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Inhalt:
Ella Sand erfährt im Jahre 2009 dass ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall umkamen. Dies veranlasst sie von New York in ihre Heimatstadt Bergen zu fliegen um die Erbangelegenheiten zu regeln. Obwohl sie viele Jahre keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern hatte gehen die Vergangenheit und die Gefühle in verschiedene Bahnen.
Dort lernt sie Rakel kennen, eine Mieterin der Souterrainwohnung auf dem großen Anwesen der verblichenen Eltern. Rakel kommt ihr komisch vor, denn sie benimmt sich als kenne sie Ella schon ihr Leben lang, zieht sie in ihre Bleibe und erzählt ihr immer vergangene Geschichten von ihr und ihrem Leben als Jüdin.
Doch je mehr sich Ella mit Rakel beschäftigt umso mehr möchte ich sie in ihrer Nähe sein und das Zugehörigkeitsgefühl spüren, dass sie sonst als Einzelgängerin nicht kennt. Die Geschichten von Rakel lassen sie nicht unberührt und lassen darauf hoffen, dass sich am Ende sicher alles dem Glück verpflichtet statt der unglaublich brutalen Judenverfolgung und das damit schlimme Schicksal von Rakel und ihrer Familie.

Meine Meinung:
Schnell wird klar, dass es sich hierbei um eine Geschichte über Familiengeheimnisse handelt. Welche ich besonders gerne verfolge. In diesem Debütroman wird auf wunderbare Art und Weise die Vergangenheit mit der Gegenwart geschnürt und in Kapiteln von eben diesen abwechselnd erzählt. Interessant finde ich dass Rakel tatsächlich ab ihrer Kindheit von ihren Erlebnissen berichtet. Und dies nimmt immer mehr an Formen an, bis sie ins hohe Alter kommt. Ich konnte wunderbar switchen zwischen den Gedankengänge von Ella und den Erzählungen von Rakel. Einfach geschrieben und dennoch herzergreifend. Normal habe ich keine nassen Augen beim Lesen, doch hier kam es schon mal an ein paar Stellen vor. Man wird direkt in Rakels Welt gezogen und erlebt sie fast genauso wie die Protagonistin selbst. Es ist nicht immer leicht die richtigen Worte und auch die Art zu finden die Menschen beim Lesen berühren oder aufwühlen können, aber das kann die Schriftstellerin für mich absolut und uneingeschränkt. Ich habe es sehr genossen den Worten zu folgen und würde mir immer wieder einen Roman von Sissel Vaeroyvik zulegen.

Fazit:
Ein sehr berührendes Buch, welches auch so manches Auge nicht trocken lässt. Wenn man bedenkt, dass dies ein Debütroman ist und die Autorin jetzt schon mit großen bekannten Schriftstellerin sich messen könnte, dann kann man sich vorstellen wie begeistert ich von der Geschichte und der Schreibweise war. Meine Seele hat mit gelitten und am Ende sich mitgefreut. Daher für mich nicht nur eine klare Leseempfehlung sondern ich vergebe endlich mal gut und gerne ganze

5 Sterne !!