Ein Koffer voller Hoffnung

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sabiene Avatar

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Der Prolog beginnt mit einem alten Brief und stimmt den Leser auf die Reise in die Vergangenheit ein. Allerdings wird nicht die Leserin dieses Briefes die Hauptperson dieses Romans, sondern Ella , welche ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat und sich nun um die Nachlassangelegenheiten ihrer Eltern kümmern muss und deshalb von New York nach Norwegen gekommen ist.
In der Souterrainwohnung des elterlichen Hauses lebt Rakel , welche ihr ihre Lebensgeschichte zum bewahren diktiert und zugleich Ellas eigene Lebensgeschichte verändern wird.
Der Autorin ist es gut gelungen, die Stimmung vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs, das Mistrauen und die Stimmung gegen die jüdische Bevölkerung zu schildern in Bratislava, um darauf aufbauend erklären zu können, wie Rakel über die Kinderverschickung über Norwegen, Schweden und wieder Norwegen schliesslich in New York landet.
Rakel s Schicksal könnte so gewesen sein, und das macht diesen Roman so spannend zu lesen. Der Leser fiebert mit, ohne aufgrund eines tatsächlichen Schicksals immerzu allzu betroffen zu sein müssen, gleichzeitig ist aber die Vergangenheit mit ihren Gräueln präsent und wird aus dem Vergessen hervorgeholt.
Die Übersetzung ins deutsche ist sehr gut gelungen, der Roman lässt sich hervorragend lesen und die Einteilung in erzählerische Rückblicke und die Gegenwart ist sehr gut gelungen. Lediglich das Ansprechen der Homosexualität von Ellas Vater ist zuviel des Guten, auch wenn damit familiäre Schwierigkeiten erklärt werden sollten, ist diese Problematik für diesen Roman denn doch zuviel.
Der Schluss ist nicht überraschend, lässt jedoch Raum für eine Fortsetzung der Geschichte.
Auch der Titel und das Cover passen hervorragend zum Inhalt des Buches.