Der Debutroman von Sissel Værøyvik ist gelungen. Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen, da es sehr spannend und empathisch die Geschichte einer Frau erzählt, deren Schicksal bis in die dritte Generation hinein reicht. Rakel muss sich gemeinsam mit ihrem Bruder auf die Flucht machen um mittels der Nansenhilfe als jüdisches Kind ihr Leben zu retten. Ihr Weg führt sie von Bratislava bis nach Norwegen, und später nach New York. Ihr Schicksal steht für viele jüdische Kinder dieser Zeit des Naziregimes in Europa. Sie wird ihre geliebten Eltern nie wieder sehen, ihr Bruder wird durch Krankheit sterben. Doch Rakel ist ein Kind, dessen Eltern durch ihre bedingungslose Liebe und Zuwendung ihr eine kraftvolle Lebensbasis geschaffen haben, die ihr auf ihrem Wegen helfen wird dieses Leben schließlich glücklicher als viele andere zu verbringen. Sie wird ihre Ziele erreichen und schließlich eine große Wunde schließen, die auch Ellas Lebensweg bisher beeinflusst hat. Die Begegnung dieser beiden Frauen erzählen die Autorin Sissel Værøyvik und ihre Übersetzerin Ursel Allenstein schlüssig wirklich wunderbar. Wenn auch Fiktion, werden hier Schicksale und Lebenswege vieler Menschen, die durch diesen schrecklichen Krieg gehen mussten, hervoragend beschrieben und berührend erzählt. Gut recherchierte Historie vereint mit bester Schreibe lassen eine Zeit wieder auferstehen, die wir niemals vergessen sollten um sie nicht in abgewandelter Form zu wiederholen. Mein Fazit: Unbedingt LESENWERT!