Lesestoff für kalte Herbsttage

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schlauer-fuchs Avatar

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Man kann sich natürlich ein wenig denken worauf diese Geschichte hinausläuft und dennoch ist sie wunderbar erzählt und in einem tollen sprachlichen Stil umgesetzt. Letztlich ist das Buch in zwei Geschichten geteilt, die natürlich irgendwann ineinander fließen. Zuerst erfährt der Leser von Ella aus Bergen, die aus New York in ihre alte Heimat zurückkehrt um ihre Eltern zu beerdigen und dabei in Kontakt mit Rakel, einer etwas seltsamen eigensinnigen Frau kommt, die in der kleinen Wohnung im Haus ihrer Eltern wohnt, die einmal für Rakels Studium gedacht war. Die junge Journalistin Ella läßt sich von der Jüdin Rakel, die aus Bratislava nach Bergen fliehen musste, ihre Lebensgeschichte erzählen. Diese sind dann in eigenen Kapiteln als eine Art Rückblende zu lesen.

Auf den ersten 100 Seiten fand ich das Buch sehr langatmig und die Geschichte kam nicht so wirklich in Fahrt, sodass ich mich an manchen Abenden wirklich ein wenig durchgekämpft habe. Sicher ist Sprache und Erzählstil wirklich gut und flüssig aber die Geschichte beginnt erst dann wirklich interessant und ein wenig spannend zu werden als das kleine Mädchen Rakel ins Spiel kommt.

Stellenweise ist die Geschichte sehr ergreifend, traurig, aber auch von einer gewissen Lebensfreude geprägt, die gerade durch Rakel eingebracht wird. Ein Stoff für kältere graue Herbsttage bei einer Tasse Tee ist das sicherlich aber manchmal muss man beim Lesen etwas Ausdauer beweisen.