Reise in die Vergangenheit

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liesmal Avatar

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Ella lebt als Journalistin in New York. Als sie die Nachricht erreicht, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, kehrt sie zurück in ihr Heimatland Norwegen um alles Notwendige zu regeln. Schon seit Jahren hatte Ella kaum Kontakt zu ihren Eltern. Es stand viel Unausgesprochenes zwischen ihnen.
Im Elternhaus begegnet sie einer Frau, die seit einigen Monaten in der Einliegerwohnung lebt. Schon beim Kennenlernen wird Ella von der Frau, Rakel, gebeten, sich deren Geschichte anzuhören und aufzuschreiben. Davon ist Ella nicht begeistert. Lieber möchte sie, dass Rakel so schnell wie möglich auszieht, damit sie das Haus verkaufen kann. Aber die anfängliche Abneigung hält nicht lange an. In den ersten Tagen versucht sie Rakel noch aus dem Weg zu gehen. Doch Rakel nutzt jede Gelegenheit zu einem Gespräch. Je mehr Rakel von ihrer Geschichte preisgibt, desto interessierter hört Ella zu. So erfährt sie, dass Rakel als Kind gemeinsam mit ihrem Bruder im Zweiten Weltkrieg ohne ihre jüdischen Eltern die damalige Tschechoslowakei verlassen und in Norwegen bei Pflegeeltern gelebt hat. Je mehr Rakel erzählt, desto näher kommen sich die beiden Frauen. Obwohl der Altersunterschied sehr groß ist, entsteht eine ganz besondere freundschaftliche Beziehung.
Das Buch ist sehr berührend. Gerade auch vor dem heutigen politischen Geschehen – den vielen vor allem syrischen Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen, weil sie durch den Terror dort nicht mehr sicher sein können – regt es zum Nachdenken an. Ich habe durch das Buch auf unterhaltsame Weise Vieles über die damalige Zeit erfahren dürfen und kann das Buch sehr empfehlen.
Das Cover finde ich nicht sehr passend – aber der handgeschriebene Brief auf der Rückseite entschädigt mich. Diese Zeilen würden mich einladen das Buch zu lesen.