Beeindruckend

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heike lohr Avatar

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Marion Kumerov findet in ihrem Roman "Ein Licht der Hoffnung" den richtigen Ton für eine unbeschreibliche Zeit, die wir nicht vergessen und ablegen können. Sie bleibt in unserem kollektiven Gedächtnis. Gerade deswegen erscheint die Geschichte der Jüdin Margarete, die sich in Annegret verwandelt, um nach dem Einsturz des bombardierten Hauses in der Kriegszeit eine Überlebenschance zu haben. Denn Margarete ist Jüdin und arbeitet in einem Nazi-Haushalt.
Auch wenn ihre Arbeitgeber die besten Chancen hatten das Haus zu verlassen, sind sie dem Ausgang nahe gestorben. Ihr Dienstmädchen hat unter der Treppe überlebt, in ihrer unmittelbarer Nähe der Gärtnerssohn auch.
Psychologisch plausibel nutzt sie die Chance durch Rollentausch zu überleben, holt sich aufgrund der Hinweise des Junge die Jacke ihrer Peinigerin und deren Ausweis, um so gesichtert weiterzuleben.
Situation Gespräche sind gut der Wirklichkeit nahe dargestellt. Geschickt werden unterschiedliche Informationen in den Erzählstrang eingebaut.
Wir erleben auch den Sohn des Hauses in Paris, der von seiner Schwägerin - die sehr umständlich und selbstgerecht ist - vom Tod seiner Eltern und dem möglichen Überleben seiner Schwester Annegret erfährt.
Da wissen wir als Leser:innen schon, dass es sich um Margarete handelt. Diese muss sich einen Job suchen, weil sie zu ihrer Tante gezogen ist. Diese ist zwar keine jüdin, sondern hat einen Juden geheiratet. Sie nimmt Mararete auf, die sich als Annegret eine Stelle in der Bibliothek verschafft, wobei sie mit ihrer wahren Identität hadert.
Wie sie sich nun arrangiert, wird in den weiteren Seiten enthüllt werden. Spannender Lesegenuss mit sehr nachdenklichem Touch. Absolut empfehlenswert zur Aufarbeitung der Geschichte durch gute belletristische Literatur.