Kunst kommt von Können

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emma winter Avatar

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Da sitzt der Architekt Constantin Marx plötzlich in einer Sitzung, in der es um eine Millionenförderung für einen Museumsanbau geht, dabei plagen ihn ganz andere Sorgen.
Der Architekt steht hier als die eher bodenständige Figur, die etwas "Reelles", nämlich Häuser erschafft; der sich mit Handwerkern und Terminen rumplagen und es den Bauherren auch noch recht und billig machen muss.
Demgegenüber schildert der Autor die Kunstszene mit Förderverein, enthusiastischem Vorstand (Ingeborg, die Mutter des Architekten), Museumsleitung und den potentiellen politischen Geldgebern aus Frankfurt und Berlin - es geht um 20 Millionen Euro - schon fast satirisch überzeichnet.

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Magnusson schreibt flott und witzig. Die Kunstszene wird hier aufs Korn genommen, in der Prestige und eigene Vorteile an erster Stelle stehen. Der Autor hat bereits eine sympathische Figur mit Constantin, dem Ich-Erzähler, eingeführt, den wir nun auf dem Weg zum Künstler begleiten dürfen. Constantin wirkte etwas verloren und hilflos, wird aber sicherlich noch seinen großen Auftritt haben, als Gegenpol zu den Mitgliedern des Fördervereins. Ich bin gespannt, wie sich der Besuch auf der Burg abspielen wird.
Ich hoffe auf viele amüsante Momente, in denen ein polternder Künstler seine Fans (und Kritiker) vor den Kopf stößt. Ich bin gespannt, ob es am Ende die Millionen und den Anbau geben wird.

Das Buch hat mich zuerst wegen des wirklich schönen, etwas altmodisch anmutenden Covers angesprochen. Der Klappentext und die Leseprobe versprechen eine amüsante und unterhaltsame Geschichte, die ich sehr gerne lesen möchte.