Aufeinanderprallen zweier Welten

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lilly_molamola Avatar

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Wenn ein übermotivierter Kunst-Förderverein und ein misanthropischer, abgeschottet lebender Künstler aufeinander treffen, sind Chaos sowie Miss- und Unverständnis vorprogrammiert.
Durch seine pointierte, sarkastische Sprache schafft es Kristof Magnusson, den Wochenendtrip der Kunstfreunde auf die Burg des verschrobenen Künstlers KD Pratz als einen Ausflug der Superlative zu beschreiben und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Geht es im Kunstbetrieb tatsächlich um die Kunst an sich oder mehr um den damit verbundenen Kommerz? Ist es vom Künstler gewollt, dass wir das, was wir sehen, immer gleich überinterpretieren und dem Gesehenen unseren Stempel aufdrücken? Der Autor nimmt sich dieser schwierigen Thematik sehr humorvoll an.
Die unterschiedlichen, überspitzt dargestellten Charaktere der Reisegruppe (allen voran das „Einstecktuch“) sowie der eigensinnige, stets schwarzmalende Künstler versuchen an diesem Wochenende das Leben des jeweils anderen zu verstehen und ein Stück weit kennenzulernen.
So schwungvoll und kurzweilig der Roman begonnen hat, so langatmig ist er ab der Hälfte geworden. Das Ende hat mich leider gar nicht überzeugt, das kam mir zu plötzlich, da ist alles viel zu sehr gewollt und bemüht. Dafür ist die Umschlaggestaltung eine der Schönsten, die ich in diesem Jahr bisher gesehen habe.