Ernstes Thema, schwarzhumorig verpackt

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naoise179 Avatar

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Titel und Cover lassen auf ein locker-flockiges Lesevergnügen schließen, auch die Vermarktung lässt auf einen Krimi mit schwarzem Humor schließen. Ganz so locker liest sich das Buch allerdings nicht.
Denn das Thema ist ernst und traurig. Vier Frauen töten ihre Ehemänner, die sie misshandelt haben. Letztendlich könnte man das als Notwehr bezeichnen. Und auch wenn Alexia Casale sich Mühe gibt, die Schilderungen häuslicher Gewalt nicht allzu drastisch darzustellen, empfand ich dieses Buch teilweise als extrem bedrückend. Die Beschreibungen, wie die Welt der Frauen immer kleiner und enger wird, die Probleme und das Unverständnis derer, die nicht betroffen sind (Stichwort "Warum verlässt Du ihn nicht einfach") - all das ist tragisch. Auch die durchaus humorvolle Schilderung, wie man denn nun die sterblichen Überreste beseitigen könnte, kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Sehr gefallen hat mir die Schilderung der Charaktere und ihrer aufkeimenden Freundschaft. Jede der Protagonistinnen hat ihre Stärken und ist auf ihre Art und Weise sehr sympathisch. Sogar Edwina, die neugierige Nachbarin, die strikt auf die Einhaltung der Corona-Regeln pocht, wird immer liebenswerter.
Extrem lesenswert ist dann das Nachwort der Autorin. Unumwunden gibt sie zu, dass ihr Buch reine Fiktion ist und so wohl nie geschehen könnte - nennt aber Zahlen und Fakten rund um das Thema häusliche Gewalt. Und die ist eben durchaus real.