Unbedingt lesen!

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Dieser Roman voll von schwarzem Humor vor wahrhaft ernstem Hintergrund hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Manchmal ertappte ich mich beim Lesen dabei, dass ich laut auflachen musste und mich sofort schuldbewusst fragte, ob ich das darf - angesichts der vier Morde, die Sally, Janey, Ruth und Samira an ihren Ehemännern begehen. Doch halt! Sind es wirklich Morde? Und nicht doch Unfälle, pure Akte der Ausweglosigkeit, der Notwehr? Entstanden aus totaler Verzweiflung nach vielen Jahren körperlicher und psychischer Misshandlung. Die Welt dieser Frauen ist bereits klein, eingeengt, kontrolliert durch den Partner; ihre Situation verschärft sich dramatisch während des britischen Corona-Lockdowns.

Und ausgerechnet in dieser Zeit entsteht eine besondere Form der Frauen-Solidarität, werden Probleme - wie entsorge ich meinen toten Mann? - gemeinsam angegangen, entstehen neue Freundschaften, neuer Lebensmut, gegenseitige Unterstützung und Kreativität weit über das Ausgangsproblem hinaus.

Natürlich ist die gesamte Situation in ihrer Absurdität völlig überhöht, aber vielleicht regt gerade die fiktive Darstellungsform Alexia Casales besonders zum Nachdenken über die grausame Realität an - Gewalt von Männern gegenüber Frauen, bis zum Mord, in allen Gesellschaften, Schichten und Religionen, tagtäglich.