Was tun, wenn du versehentlich deinen Mann erschlägst?
Was tun, wenn du versehentlich deinen Mann erschlägst?
Es ist Corona-Lockdown, die Situation in manchen Häusern spitzt sich zu, zahlreiche Frauen sind häuslicher Gewalt ausgesetzt. So ergeht es auch Sally, deren Mann Jim immer brutaler wird. Bis sie sich wehrt und ihn mit der Bratpfanne erschlägt. Die Chance, es gleich der Polizei zu melden und auf Notwehr zu plädieren, verpasst sie, denkt, die Kinder würden es ihr übelnehmen und überhaupt: was, wenn man ihr nicht glaubt? Also kauft sie Katzenstreu und wickelt die Leiche in eine Zeltplane. Der Zufall will es, dass nicht weit von ihr drei Frauen das gleiche Schicksal teilen und schließlich beratschlagen sie, wie sie die Leichen am besten loswerden und auch das Verschwinden ihrer Männer plausibel erklären können. Doch der rettende Einfall will sich nicht einstellen.
Ich bin mit komplett anderen Erwartungen an das Buch herangegangen, erwartet habe ich eine schwarze Komödie mit viel Humor. Das ist es nicht, dadurch dass die Autorin häusliche Gewalt auf den Tisch gebracht hat, bekommt alles einen traurig-bedrückenden Touch. Trotz einiger flapsiger Bemerkungen fand ich den Roman alles andere als fröhlich. Die Blickwinkel wechseln, jede der betroffenen Frauen erhalten Kapiteln, wobei das Hauptaugenmerk auf Sally liegt, ihre Perspektive wird als einzige in Ich-Form erzählt. Drei der Frauen töten ihre Männer im Affekt, die vierte geht das Ganze gezielt mit Rattengift an und obwohl ihre Gründe nachvollziehbar sind, würde das bei Gericht als Mord verhandelt werden. Mir fehlte auch der Aspekt der Reue, ich glaube nicht, dass ein – moralisch normaler – Mensch es so einfach wegsteckt, wenn man gerade jemanden, noch dazu den eigenen Mann, umgebracht hat. Zudem war für mich schaurig-makaber, dass die Leichen tagelang in den diversen Häusern liegen, zwar verpackt, aber trotzdem bekam ich jedes Mal Gänsehaut, wenn Sally vom »Jim-Paket« sprach.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Story selbst weist Längen auf, der Schluss gefiel mir dann wieder, obwohl es wahrscheinlich in Wirklichkeit so nicht funktionieren würde. Ich hätte mir noch mehr Ausblicke für alle Frauen gewünscht, nicht nur Sallys. Vor allem wie es mit Samira weitergeht, die Angst vor den zahlreichen Verwandten hatte, wäre mir wichtig gewesen.
Unter dem Strich, eine Geschichte, die mich zwiegespalten zurücklässt. Für eine Komödie war mir zu viel Ernstes drin, für eine ernsthafte Story über ein bedeutendes (trauriges) Thema, war mir der Schreibstil zu locker. Daher setze ich meine Bewertung in der Mitte an und bedanke mich für das Rezensionsexemplar.
Es ist Corona-Lockdown, die Situation in manchen Häusern spitzt sich zu, zahlreiche Frauen sind häuslicher Gewalt ausgesetzt. So ergeht es auch Sally, deren Mann Jim immer brutaler wird. Bis sie sich wehrt und ihn mit der Bratpfanne erschlägt. Die Chance, es gleich der Polizei zu melden und auf Notwehr zu plädieren, verpasst sie, denkt, die Kinder würden es ihr übelnehmen und überhaupt: was, wenn man ihr nicht glaubt? Also kauft sie Katzenstreu und wickelt die Leiche in eine Zeltplane. Der Zufall will es, dass nicht weit von ihr drei Frauen das gleiche Schicksal teilen und schließlich beratschlagen sie, wie sie die Leichen am besten loswerden und auch das Verschwinden ihrer Männer plausibel erklären können. Doch der rettende Einfall will sich nicht einstellen.
Ich bin mit komplett anderen Erwartungen an das Buch herangegangen, erwartet habe ich eine schwarze Komödie mit viel Humor. Das ist es nicht, dadurch dass die Autorin häusliche Gewalt auf den Tisch gebracht hat, bekommt alles einen traurig-bedrückenden Touch. Trotz einiger flapsiger Bemerkungen fand ich den Roman alles andere als fröhlich. Die Blickwinkel wechseln, jede der betroffenen Frauen erhalten Kapiteln, wobei das Hauptaugenmerk auf Sally liegt, ihre Perspektive wird als einzige in Ich-Form erzählt. Drei der Frauen töten ihre Männer im Affekt, die vierte geht das Ganze gezielt mit Rattengift an und obwohl ihre Gründe nachvollziehbar sind, würde das bei Gericht als Mord verhandelt werden. Mir fehlte auch der Aspekt der Reue, ich glaube nicht, dass ein – moralisch normaler – Mensch es so einfach wegsteckt, wenn man gerade jemanden, noch dazu den eigenen Mann, umgebracht hat. Zudem war für mich schaurig-makaber, dass die Leichen tagelang in den diversen Häusern liegen, zwar verpackt, aber trotzdem bekam ich jedes Mal Gänsehaut, wenn Sally vom »Jim-Paket« sprach.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Story selbst weist Längen auf, der Schluss gefiel mir dann wieder, obwohl es wahrscheinlich in Wirklichkeit so nicht funktionieren würde. Ich hätte mir noch mehr Ausblicke für alle Frauen gewünscht, nicht nur Sallys. Vor allem wie es mit Samira weitergeht, die Angst vor den zahlreichen Verwandten hatte, wäre mir wichtig gewesen.
Unter dem Strich, eine Geschichte, die mich zwiegespalten zurücklässt. Für eine Komödie war mir zu viel Ernstes drin, für eine ernsthafte Story über ein bedeutendes (trauriges) Thema, war mir der Schreibstil zu locker. Daher setze ich meine Bewertung in der Mitte an und bedanke mich für das Rezensionsexemplar.