Erich Kästner als literarisches Vorbild

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zauberberggast Avatar

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Was für ein märchenhafter, geheimnisvoller Prolog mit der wertvollen Schale für den Preußenkönig Friedrich II.! Hätte mich nicht schon dieses wundervolle Cover, das so viel Herzenswärme ausstrahlt, für das Buch eingenommen, so doch spätestens der Prolog. Auch die Verneigung vor den Vorbildern Erich Kästner und Robert Walser lässt mich aufhorchen: wird der Stil der beiden großen Erzähler nachgeahmt?
Die Geschichte selbst ist auch zauberhaft: die junge Gymnasiastin (Ich-Erzählerin), die sich um den Job der Gesellschafterin bei einer älteren Dame bewirbt - davon will diese aber gar nichts wissen. Der innere Monolog der jungen Frau ist in einem ziemlich saloppen Sprachstil verfasst, was zu ihrer Jugend passt. Dies kontrastiert mit der feinen Umgebung bei der alten Damen und dem Thema königliches Porzellan an sich.
Wir erfahren dass der Sohn das alles arrangiert hat und dass der Lebensmensch der alten Dame gestorben ist. Dies ist die Ausgangssituation der Rahmenhandlung.
Dann geht es im Hauptteil um Lilis, der alten Dame, Geschichte. Auffällig ist, dass jedem Kapitel eine kursivierte Kurzzusammenfassung des Inhalts voransteht - wie in Erich Kästners "Fabian"! Sehr vielversprechend!