sehr widersprüchliche Handlungsfäden

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apomaus Avatar

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Selten habe ich eine Leseprobe erwischt, die so unterschiedliche Handlungsfäden anreißt. Eine Jugendliche, die heute (oder vor einigen Jahren) lebt und etwas widerwillig die Bekanntschaft einer ihr fremdartig erscheinenden älteren Dame macht.
Die Dame hatte mit einem Japaner zusammengelebt, der einiges aus seiner Kultur in Berlin weitergelebt und mit ihr geteilt hatte.
Dann der Sprung in die Vergangenheit: Lili als Kind, die mit ihrem jüdischen Vater Jakob die Bekanntschaft des Japaners Takeshi macht.
Und dann noch Jakob, der sein Berufsleben als Kaufmann beginnt und sich einfach, weil es exotisch ist, Tee als Handelsgut auswählt und dazu die japanische Kultur kennenlernt.
Ich habe mich nie recht für Japan interessiert, aber trotzdem hat mich die Leseprobe gefesselt. Das ist ganz sicher der besonderen, bedächtigen Erzählweise von Tom Saller geschuldet, die trocken und minimalistisch das Wesentliche erzählt. Daraus resultieren die vier Sterne.
Wie das Cover und der Titel mit dem Buch zusammenhängen könnten, ist mir noch ein Rätsel...