Historischer Roman mit tollem Schreibstil

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Tom Saller erzählt die Geschichte von Lili auf zwei Zeitebenen. Ihre Jugend in den 1920-40er Jahren und ihre Begegnungen mit der 18-jährigen Anja in dern 80ern.
Die Rückblicke sind im Stil von Erich Kästner gehalten (in tiefer Verneigung wie der Autor selbst sagt). Das ist sehr authentisch und passt zur Zeit und auch die schlimmen Erlebnisse Lilis lassen sich durch die Leichtigkeit der Sprache besser ertragen. In den 80ern spricht Anja zu uns, eine Jugendliche, deren Elternhaus zerbricht und die nach einer schiefgelaufenen Beziehung zur Selbstverletzung neigt.
Diese Teile sind direkt, ungeschminkt und sprachlich "dreckiger" - aber auch das ist sehr passend.

Im Mittelpunkt dieses historischen Romans steht die Kunst der Porzellanherstellung. Dies ermöglicht es dem Autor mit vielen Bildern zu arbeiten, was er noch durch eine tiefgründige Farbsymbolik zwischen Lili und ihrem väterlichen Freund, dem Japaner Takeshi verstärkt.

Unbedingte Leseempfehlung für diesen zeitgeschichtlichen Roman!