Wenn der innere Schweinebär Wirklichkeit wird.....

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gluexklaus Avatar

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Jules Bruder Sascha ist eigentlich ein wirklich netter Junge, der nur ein großes Problem hat: Seine Tischmanieren sind unterirdisch und beim Essen richtet er regelmäßig eine Riesensauerei an. Daher wird er oft von seinen Eltern „Schweinebär“ genannt. Und eines Tages passiert es: Seltsame Geräusche dringen aus Saschas Kinderzimmer. Als Papa nachsieht, findet er einen broinkenden Schweinebär vor. Sascha hat sich in seinen eigenen Spitznamen verwandelt. Da Jules Familie den Umgang mit einem Schweinebären nicht gewohnt ist, führt das zu allerlei Verwicklungen und komischen Situationen.

Ich habe das Buch meinen Kindern (vier, sechs und acht Jahren) vorgelesen. Sie haben aufmerksam zugehört und hatten viel Spaß an der recht klassisch und konventionell erzählten Geschichte. Vor allem die Szenen, in denen die Verdauung des Schweinebären die Hauptrolle spielte, brachte sie wiederholt zum Lachen. Aber auch die Darstellung der Nachbarn (insbesondere Frau Klimpinski) fanden wir alle sehr amüsant. Die Zeichnungen von Katalin Eva Pop, die mich ein wenig an meine Kinderbücher aus den 80ern erinnern, passen gut und wurden von meinen Kindern gerne immer wieder genauer angeschaut. Am Ende ergänzen noch Mitmachseiten mit verschiedenen Rätseln und Bildern die Geschichte, eine nette Idee und motivierende Zugabe.

Neben der unterhaltsamen Geschichte enthält das Buch -schön verpackt- einige wichtige Aussagen: Während Jule recht souverän agiert, sind die Eltern zunächst mit der Situation überfordert und verleugnen ihren Sohn, der ihnen im ersten Moment peinlich ist. Zum Schluss akzeptieren sie ihr Kind aber auch als Schweinebären, weil sie ihn trotz seiner Schwächen lieben. Eine schöne Botschaft: Kinder sollen ruhig auf die uneingeschränkte Liebe ihrer Eltern vertrauen und auf die ihrer Geschwister sowieso. Außerdem wird wieder einmal klar, dass wir uns viel zu sehr über Dinge ärgern, die eigentlich nicht der Rede wert sind. Wenn dann alles viel schlimmer kommt, wünschen wir uns den vorherigen Zustand zurück. Also lieber gleich zufrieden sein, vieles lässt sich eben nicht beeinflussen und planen. Und natürlich: Lieber dreimal überlegen, mit welchen Schimpf- oder Spitznamen wir unsere Kinder ansprechen. Man weiß ja nie, was alles passieren kann. 😉.

Eine lustige, abenteuerliche Geschichte voller Phantasie, die Erstleser ab sieben Jahre durchaus schon alleine bewältigen können. Vier Broinks von Fünf.