Unbeschwerter Sommeroman - kurzweilige, unterhaltsame Auszeit für den Kopf

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gluexklaus Avatar

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Julia erbt unerwartet von ihrem Vater ein Haus auf Sylt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Tanten Annegret und Christiane fährt sie auf die Insel, um den Verkauf des Hauses abzuwickeln. Doch unglücklicherweise sind die Schwestern nicht gut aufeinander zu sprechen und verbringen die Zeit damit, sich gegenseitig zu kritisieren und am laufenden Band zu streiten. Und das ist noch nicht alles: Als Julia sich ihr Haus näher ansehen möchte, muss sie feststellen, dass es von einer Unbekannten bewohnt wird. Zum Glück gibt es aber noch Mats, den Besitzer des Hotels „Die weiße Villa“, in das sich Julia und ihre Familie während ihres Inselaufenthalts einmieten. Der zeigt Julia sein persönliches Sylt und bringt sie dabei ganz schön zum Nachdenken....

Lena Wolf schreibt einfach, klar und flüssig. Ich bin dank ihres unkomplizierten, angenehmen Schreibstils mit Haut und Haaren in die Geschichte eingetaucht und hatte beim Lesen fast das Gefühl, selbst Urlaub auf der beliebten Urlaubsinsel zu machen.

Julia ist eine recht sympathische, aber deutlich zu passive Figur. Sie versucht es allen Recht zu machen und vergisst dabei oft ihre eigenen Interessen. Doch auf Sylt entdeckt sie ganz neue Seiten an sich, ihr wird bewusst, wovon sie eigentlich träumt und was sie vom Leben erwartet. Julias Tanten und ihre Mutter bedienen das ein oder andere Klischee, doch auch sie verändern sich während des Syltaufenthalts, geben Geheimnisse von sich preis, kommen Julia und ihren Schwestern näher. Auch wenn einige Figuren wie Julias Freund Joe recht oberflächlich und eindimensional gezeichnet sind, finde ich die Personenkonstellationen im Großen und Ganzen recht gelungen und interessant.

Viel passiert äußerlich nicht in Lena Wolfs Roman, aber in und mit den Personen tut sich einiges. Beziehungen entwickeln sich, die Vergangenheit wird viel klarer, die Zukunft in Frage gestellt. Die nette Geschichte hat mich jederzeit mitgerissen und prima unterhalten.

Ich hatte viel Spaß mit „Ein Sommer auf Sylt“. Für mich ein klassischer leichter Sommerroman, ein kurzweiliger Lesegenuss, eine kleine angenehme Auszeit. Die Autorin beschreibt die Insel mit ihrer wunderschönen Landschaft so anschaulich und lebendig, dass man sofort dorthin fahren und bei gutem Essen auf einer Terrasse sitzen und ins Meer blicken möchte. So kann sich Glück anfühlen.