Liebevoll verschrobene Charaktere in einem erfreulichen Leseerlebnis

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nicky_g Avatar

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Die Beschreibungen von Brooklyn im Winter, die Souterrainwohnung von Lucia und Lucia selbst, die aus Chile nach New York gekommen ist, werden mit ausgewählten, anschaulichen Bildern erzählt. Beim Lesen friert es einem und man kann die kräftig gewürzte Fleischbrühe riechen. Isabel Allende schafft mit wenigen Sätzen schon eine ganze Welt. Ihr große Stärke sind präzise Aufzählungen („[…]aber in der Zeit, als Richard herzog, gehörte die Gegend schon, trotz der Müllcontainer, der Baumgerippe und Gerümpelhaufen in den Höfen, zu den begehrtesten des Landes.“, S. 14).

Die Personen sind Menschen aus dem Alltag mit all ihren Problemen, Ängsten und Hoffnungen. Lebendig und klar gezeichnet könnte man ihnen direkt auf der Straße begegnen, dabei sind sie originell, liebevoll verschroben und einzigartig. Zwischendurch schimmert charmanter Witz durch die Zeilen, ohne platt oder anbiedernd zu sein.

Die Kapitel erzählen aus der Perspektive der unterschiedlichen Protagonisten, was Abwechslung bringt und die Lesespannung aufrecht erhält.