3 Schicksale

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karina keks Avatar

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Auf ein neues Buch von Isabell Allende war ich schon sehr gespannt.
Ein Autounfall in den USA bringt drei unterschiedliche Menschen zusammen. Zum einen ist Evelyn aus Guatemala, die illegal als Kindermädchen arbeitet. Ihre Geschichte erschüttert, erfahren wir nämlich beim Lesen von den schrecklichen Zuständen in ihrem Heimatland, von großer Armut, Korruption und Gewalt. Viele Einwohner versuchen in die USA zu fliehen, setzen sich dabei weiteren Gefahren aus und landen nicht selten in den Armen unseriöser Schlepper oder werden abgefangen und zurück geschickt. Als Illegale in den USA werden sie oft ausgebeutet. Evelyn hat die Ermordung ihrer zwei Brüder erleben müssen und wurde selbst brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt. Dann gibt es noch Lucia: Lucía stammt aus Chile und hat dort die Machtübernahme durch das Militär erlebt. Auch sie hat früh ihr Heimatland verlassen und ist nach Kanada gegangen. Nach vielen Jahren kehrt sie nach Chile zurück. Wie so viele junge Männer in Chile ist auch ihr Bruder verschollen und trotz jahrelanger Suche und Nachforschungen erfahren sie und ihre Mutter nie etwas über sein Schicksal. Der dritte im Bunde ist Richard: Richard ist Professor an der New Yorker Universität. Er kann sich seine Mitschuld am Tod seiner Tochter und seiner Frau selbst nicht vergeben. Er lebt existiert nur in festgefahrenen Abläufen. Alle drei haben viel erlebt und durchgemacht, trotzdem hoffen sie auf einen Neuanfang. Isabel Allende schafft es mit jedem ihrer Romane mich zu fesseln. Sie entführt uns Leser in lateinamerikanische Länder und erzählt von Schicksalen und politischen Zusammenhängen. Vermisst habe ich nur, dass ich von ihr gewohnt war sehr intensiv in die einzelnen Protagonisten hinein zu sehen, was ich hier ein kleines bisschen zu oberflächlich fand. Insgesamt ist dieses Buch jedoch fesselnd, dramatisch und eine klare Buchempfehlung!