Allende light?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mia Avatar

Von

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich ein echter Fan von Isabel Allende bin. Ich habe alle ihre Bücher zu Hause stehen (und gelesen!) und jedes Mal, wenn eines zu Ende ist, bin ich richtig traurig und wünsche mir, dass es noch ein paar hundert Seiten mehr hätte. Doch dieses Mal bin ich nicht so richtig in die Geschichte reingekommen. Ich habe mich gefragt, was denn mit der Allende los ist und ob sie einen Ghostwriter engagiert hat. Der Anfang war irgendwie lahm und man hat sich gefragt, wann es denn endlich los geht. Dabei hat sie geschrieben, was sie eigentlich immer schreibt, eine Variante ihrer eigenen Geschichte. Das tut ihren Büchern normalerweise keinen Abbruch. Sie erzählt ja immer drei oder vier Geschichten in ihren Büchern, jeder Protagonist hat seine eigene, und dann kommt die eigentliche Geschichte, die eine Klammer hierum bildet. Doch die Klammer in diesem Buch erfüllt ihre Funktion kaum. Erst wenn sie anfängt, die Hintergrundgeschichten ihrer Protagonisten zu erzählen, merkt man, dass sie als Autorin noch da ist und dass sie noch schreiben kann wie früher. Diese Hintergrundgeschichten sind richtig gut. Die gehen einem auch nahe, da kommt was rüber, damit erreicht sie ihre Leser. Die eigentliche Story bleibt dagegen ein bisschen flach und steht viel zu weit im Hintergrund, irgendwie stellt sie die eigentliche Hintergrundgeschichte dar. Sie drückt in manche Szenen auch viel zu viel drauf, ist (zumindest für den europäischen Markt) viel zu emotional bis hin zum Kitschigen. Nein, das ist nicht meins. Für die Hintergrundgeschichten gebe ich ihr fünf Punkte, für die eigentliche Handlung bestenfalls drei.