Ein wildes Herz

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cellissima Avatar

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Charlie Beale kommt eines schönen Tages im Jahre 1948 nach Brownsburg, Virginia. Er hat weder ein Heim noch eine Familie, sehnt sich aber sehr danach. Daher möchte er sich niederlassen und ein Zuhause erschaffen - einen Ort, an dem er sich endlich geborgen fühlen kann. Das beschauliche Brownsburg erscheint ihm als ein schönes Fleckchen Erde für dieses Vorhaben.
Charlie überredet Will Haislett, den örtlichen Metzger, dazu, ihm Arbeit zu geben. Schnell lebt Charlie sich ein und wird zum Freund und Helfer vieler Leute, vor allem aber der Haisletts.
Doch Charlies Leben in Brownsburg bleibt nicht lange ruhig und problemlos: Ende August 1948 taucht Sylvan Glass, die Ehefrau des reichsten Mannes der Stadt, in Haisletts Laden auf. Sie ist so schnell verschwunden, wie sie gekommen ist, doch die paar Augenblicke haben genügt: es ist um Charlie geschehen, er weiß, dass Sylvan Glass die Frau seiner Tärume ist und er sie unbedingt haben will.
Es ist der Beginn einer Liebe, die nicht sein dürfte, die tragische Entwicklungen anstoßen und alles verändern wird ...
Meine Meinung
Dies war mein erster Roman von Robert Goolrick, aber definitiv nicht mein letzter! Ich war vom ersten Satz an gefesselt und habe das Buch vorhin, innerhalb weniger Stunden, verschlungen.
Goolrick schreibt großartig, schafft es, dass die Atmosphäre einer amerikanischen Kleinstadt, auch die Nachkriegszeit, authentisch und spürbar werden.
Er schreibt ruhig, detailliert, zuweilen fast meditativ, und dabei doch hochdramatisch und fesselnd.
Die Geschichte beginnt ruhig, beschaulich, idyllisch, um dann fast schon Seite für Seite dramatischer zu werden.
Goolrick hat vergleichsweise wenige Protagonisten gewählt, beleuchtet sie alle aber vollkommen, sodass sie die Geschichte rundum ausfüllen.
Gut gefallen hat mir auch, dass Goolrick keine reine Liebesgeschichte aus dem Stoff gemacht hat, sondern dass sie anderen Liebesgeschichten insofern überlegen ist, als sie sich im Prinzip mehreren Genres zuordnen lässt, viele Elemente in sich vereint.
So nimmt die Beziehung zwischen Charlie und Sylvan zwar natürlich viel Raum ein, doch kommen auch Drama und Erotik nicht zu kurz. Für mich persönlich enthält die Geschichte zuweilen gar einen Hauch Thriller.
Sehr schön wurde auch die Freundschaft zwischen Charlie und den Haisletts, speziell zwischen Charlie und Sam, dem Sohn der Haisletts, ausgebaut.
Die gesamte Geschichte, vor allem aber auch ihr tragisches Ende, sind wunderschön und bewegend zugleich.
Dieses Lese-Erlebnis wird noch gesteigert durch die wunderschöne Sprache.
Ein Buch, das lange nachklingen wird.
Fazit
Ein wunderschöner, bewegender Roman. Eines der besten und schönsten Bücher, die ich bisher in diesem Jahr gelesen habe. 5 Sterne und eine klare Lese-Empfehlung von mir!