Mathieu und ich

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"Ein Winter in Paris" von Philippe Blondel erzählt die Geschichte eines Jungen, der zum Studium nach Paris kommt und zunächst ganz allein ist. Er sagt selbst von sich:"Ich brauchte Langsamkeit." (Seite 7) und beschreibt sich so "ich war vermutlich kein Maßstab für soziale Integration." (Seite 5). Aber dann lernt er eines Tages Mathieu kennen, mit dem er zusammen raucht. Es scheint sich etwas zu entwickeln, was zu einer Freundschaft werden könnte (" Ein Zweiergespann, das alle anziehen würde, die sich in dieser kleinen, elitären, abgeschlossenen Welt abgelehnt fühlten." (Seite 6)), denn der Ich-Erzähler überlegt, ihn zum Essen einzuladen : "Am 14. Oktober fasste ich einen Entschluss. Der Gedanke,meinen Geburtstag einsam und allein zu verbringen, schreckte mich mehr, als ich mir eingestehen wollte. Deshalb
wollte ich Mathieu fragen, ob er mit mir essen gehen würde, in das Restaurant in der Nähe des Lycée." (Seite 6).
Aber bevor er seinen PLan in die Tat umsetzen kann, geschieht etwas Furchtbares: Mathieu nimmt sich das Leben.
An dieser Stelle endet die Leseprobe, man hat noch keine Idee, wie es weitergehen könnte, ist aber gespannt, denn der Ich-Erzähler erzählt reflektiert und Interesse weckend. Auf der Seite des Buches bei Vorablesen steht: "Ein sensibles und zärtliches Buch über das, was uns Menschen zusammenhält"- dem kann ich nur zustimmen, denn man fühlt mit dem jungen Ich-Erzähler und denkt über vieles, was er äußert, nach bzw. erhält Anreize zum Nachdenken: Damals war ich sehr empfänglich für die Komödien, die sich um mich herum abspielten – all diese Gesichter, dieses Gekünstelte, das Theatralische bei meinen Mitschülern, bei unseren Lehrern, in der Metro, auf der Straße, in der Stadt. Ich beobachtete die Maskeraden. Was blieb mir auch anderes übrig? Ich gehörte schließlich keiner Gruppe an." (Seite 16 f.).