Auseinandersetzung mit einem heiklen Thema

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katrin297 Avatar

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Dieser Roman ist eine sehr sensible Auseinandersetzung mit dem Thema Selbstmord.
Victor ist für sein Studium nach Paris gekommen. Da er aus der Provinz kommt, ist das Leben in Paris für ihn fremd und der Druck an der Uni enorm. Er bleibt eher unsichtbar. Ab und zu raucht er mit einem anderen Studenten, Matthieu, eine Zigarette. Als dieser Selbstmord begeht , tritt Victor plötzlich in den Mittelpunkt als einziger Freund des Opfers.
Selbstmord ist in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabuthema umso wichtiger finde ich , dass man darüber schreibt. Es ist bemerkenswert mit wie viel Fingerspitzengefühl und Feinfühligkeit, der Autor an das Thema heran geht. Viele versuchen Selbstmord zu ignorieren, denn es gehört einfach nicht zu der Natur , so sehen das auch Victors Eltern. Mit der Zeit lernt Victor mehr über Matthieu und sein Leben und versucht zu verstehen , warum er das getan hat. Doch kann man so eine Tat wirklich erklären und komplett verstehen? Wird man je wissen , was den Menschen dazu getrieben hat und welche Verzweiflung in ihm saß?
Diese Geschichte handelt nicht nur von Selbstmord, sondern vor allem wie Victor durch den Selbstmord von Matthieu sichtbar wird und zu sich findet.
Jean Philippe Blondels Schreibstil ist schon fast poetisch und es war mir ein Vergnügen das Buch zu lesen. Es war mein erstes Buch von ihm , aber garantiert nicht mein Letztes!