Berührend

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rockabella281 Avatar

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"Ein Winter in Paris" ist tief berührend. Es erzählt eigentlich vom Schicksal Victors, der als Aussenseiter an die Universität kommt. Eigentlich, da hier primär das Schicksal Mathieus der Dreh- und Angelpunkt des Plots ist. Mathieu ist der erste und vermutlich einzige, der sich die Mühe machen möchte, Victor kennen zu lernen. Bis sich Mathieu in den Selbstmord stürzt. Hier setzt die Geschichte bzw die Entwicklung Victors an, denn nun will jeder den Jungen kennen lernen, der mit dem Selbstmörder befreundet war.Mit tief bewegenden Worten, die mehr als einmal sehr gezielt gewählt und platziert wirken, erzählt Blondel den sozialen Aufstieg Victors, die faszinierende Verwandlung seines Charakters und sein Aufleben. Victor profitiert beinahe vom Selbstmord seines beinahe Freundes, und der Autor schafft es, diese Ambivalenz sehr treffsicher dar zu stellen. In jeder Minute des Lesens stellt man sich immer wieder die Frage "Was würde ich an Victors Stelle machen?".
Von mir gibt es wegen dem bewegenden Thema, der sprachlichen Schärfe und Präzision sowie dem Wandeln auf Messers Schneide eine ganz klare Leseempfehlung an alle, die es dramatisch und tiefsinnig mögen.