Ein schönes Buch...

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mike nelson Avatar

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Das Lesen dieses Buches hat mir ungeheuer viel Freude bereitet. Das schmale Bänchen von knapp 200 Seiten ist ungeheuer stimmungsvoll, eine eindrückliche Sprache sorgt für einen optimalen Lesegenuss an einem verregneten Herbstwochenende. Eine Geschichte vom Erwachsenwerden und seinen Platz in der Welt finden. Victor - aus einfachen Verhältnissen kommend - von seinen Eltern nicht verstanden, sich im strengen Bildungsapparat beweisen müssend, weitgehend ohne Kontakte zu seinen Kommilitonen, verabredet sich zu seinem anstehenden Geburtstag mit einem Studenten, der sich kurz vorher in den Tod stürzt. Da Victor der einzige war, der hin und wieder mit dem Suizidanten Mathieu auf dem Pausenhof eine Zigarette geraucht hatte, wird er plötzlich für die anderen interessant, bekommt Kontakte. Auch zu Mathieus Vater und am Ende auch zu dessen Mutter. Es ist, als wenn sich für Victor eine neue Existenz aufgetan hätte - die neuen Eltern als Ersatz für die eigenen; dabei eine besondere Beziehung zu Mathieus Vater. Durch eine Intervention von Mathieus Mutter gegen Ende der Geschicjhte, gelingt es Victor, sich aus dem unheilvollen Sog, der von Mathieus Eltern ausgeht, zu befreien. Auch von seinen eigenen Eltern sagt er sich frei und beginnt nun sein Leben. Victor ist Familienvater und Schriftsteller geworden - das ist der Rahmen der Geschichte. Ein wunderbarer Roman über den Weg und den Umweg ins eigene Leben. Unbedingt lesen!