Eine kurzlebige Freundschaft

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heroemil Avatar

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Für mich als leidenschaftlichen Krimi Fan ist es mein erster Roman dieses Autors.
Der Roman spielt in den 80er Jahren. Er erzählt die Geschichte des jungen Studenten Victor, der aus der Provinz entflohen in Paris an einer Vorbereitungsklasse der Uni teilnimmt.
Der Eigenbrötler tut sich schwer in der Welt der Uni, mit der Lehrerschaft und den Kommilitonen. Er arrangiert sich jedoch mit den Verhältnissen und etabliert sich allmählich.
Bis er Mathieu Lestaing kennenlernt. Es ist nur eine kurzlebige Freundschaft, denn Mathieu nimmt sich das Leben. Victor wird quasi Zeuge des Selbstmordes. Statt daran zu zerbrechen, beginnt für ihn eine neue Zeit. Als Freund des Opfers wird er plötzlich von seinen Kommilitonen wahrgenommen und interessant. Sogar die Lehrerschaft, besonders der Französischlehrer Clauzet der ihm bislang wenige Zukunftschancen prognostizierte, sehen ihn mit anderen Augen. Victor wird erwachsen.
Das Verhältnis zwischen Mathieus Vater Patrick Lestaing und Victor konnte ich allerdings, ebenso wie Mathieus Mutter, zu keiner Zeit so richtig einordnen. Die Beziehung, ebenso wie das Verhältnis zu Paul Rialto, tat dem Roman jedoch gut, da sie ihm eine gewisse erotische Komponente verlieh.
Obwohl es sich um keinen Krimi handelt, war das Buch spannend zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und kurzweilig.
Schon allein die Situationsbeschreibungen sind lesenswert.
Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen, und es gelesen zu haben gibt mir Anlass, das Genre hin und wieder mal zu wechseln.